In den letzten Wochen wurden schwere Vorwürfe gegen den Leiter des ORF III, Peter Schöber, laut. Dem Großverdiener – im Vorjahr waren es laut ORF-Gehaltsliste 283.000 Euro – wird vorgeworfen, in mehreren Situationen antisemitische Bemerkungen gemacht und seine Machtposition innerhalb des Senders ausgenutzt zu haben. Weiters ist von Rassismus, Mobbing und Beschimpfungen die Rede, berichtet die Tageszeitung Die Presse. Der Betriebsrat sei involviert und diese Woche bei ORF-Generaldirektor Roland Weißmann vorstellig geworden. Dieser soll bereits die Compliance-Abteilung eingeschaltet haben.
Laut „Kronen Zeitung“ soll Peter Schöber in einer internen Sitzung über die langjährige ORF-Journalistin und Direktorin des Jüdischen Museums, Danielle Spera, gesagt haben: „Der Spera werd ich mal ihren Judenstern vom Kleidl reißen.“ Laut „Kronen Zeitung“ folgte dieser Satz: „Wir werden es wie die Juden machen und einen Raum nach dem anderen besetzen.“
Kultusgemeinde fordert Konsequenzen
Sowohl Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde als auch führende Politiker haben sich inzwischen zu Wort gemeldet und umfassende Ermittlungen bzw. Konsequenzen gefordert. Die FPÖ hat sogar eine Anzeige angekündigt, die Vorwürfe offiziell untersuchen zu lassen.
„Kronen Zeitung“ und „Presse“ berichten, dass die ORF-Führung bereits interne Schritte eingeleitet habe, um den Fall zu prüfen. Innerhalb des ORF wurde Stillschweigen vereinbart, um die Vorwürfe in Ruhe prüfen zu können. ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann gab auf „Krone“-Anfrage lediglich preis: „Ja, es gibt Vorwürfe und die werden derzeit intern geprüft. Den Inhalt kommentieren oder bestätigen wir derzeit nicht.“ Für eine offizielle Stellungnahme war Schöber nicht erreichbar.