Man schätzt ihn als sympathischen Moderator im ORF von „Fakt oder Fake“, auf der Bühne vermag er mit einem Schnipsen von einer Rolle in die andere zu schlüpfen. Einer der Trümpfe beim Jubiläums-Soloprogramm „Fehlerfrei“ (bereits das zehnte eines jungen Kabarettisten mit Baujahr 1989), dessen Titel sich allerdings als zu beliebig und austauschbar entpuppt. Als roter Faden ziehen sich die Attitüden von Influencern, der Blick durch eine KI-Brille und die Vaterrolle für eine vierjährige Tochter durch die zwei Teile à 45 Minuten.
Stark und furchtlos ist der 35-jährige Steirer stets bei den Interaktionen mit dem Publikum, augenzwinkernde Wortschöpfungen wie ein „Frottee-Free-Friday“, das Sinnieren über die Wechselwirkung von Toleranz und „richtigen Arschgeigen“ oder sein Abstecher in das Universum von Kinderbüchern treffen beim Großteil ins Zwerchfell, eine höhere Pointendichte könnte der „Fehlerfrei“-Abend (Regie: Leo Lukas) als Nachfolger von „Krisenfest“ aber gut und gern vertragen.
Clemens Maria Schreiner im Grazer Theatercafé noch heute und morgen, 20 Uhr; am 4. Oktober gastiert er in Weiz (Kunsthaus).