Jeweils zwei bekannte Persönlichkeiten, die sich gegenseitig eine Wissensspirale der „Quizjagd“ hinaufjagen. Wer als Erster die 50 Felder überwindet, darf 5000 Euro an eine Hilfsorganisation spenden und steigt ins Finale auf. Wie man in der Servus-Show gewinnt, das weiß Titelverteidigerin Eva Maria Marold, die ihren Gewinn an ein Kinderhospiz in Wien weiterreichen würde. . Die Kabarettistin und „Quizjagd“-Siegerin von 2023 trifft morgen auf „Bares für Rares“-Experte Franziskus Kriegs-Au. Im zweiten Duell stehen einander Sportmoderatorin Alina Marzi und Perkussion-Star Martin Grubinger gegenüber. Dieser würde für „Wings for Life“ spenden und gibt sich ehrgeizig: „Als Schlagzeuger bin ich schlagfertig – mal sehen, ob mir das hilft, gegen Alina zu gewinnen.“
Einer der größten Stars des Abends ist nicht im Bild und doch hat er alles im Blick. Regisseur Mark Achterberg ist in Deutschland seit mehr als zehn Jahren für das Show-Schwergewicht „Let‘s Dance“ hauptverantwortlich, für ServusTV schraubt er seit dem Vorjahr an den Stellschrauben der „Quizjagd“. Wie holt man eine maximale Unterhaltsamkeit aus Promi-Kandidaten heraus? „Indem man ihnen vorher im Briefing die Angst nimmt und sagt: ,Denkt ruhig laut, niemand kann alles wissen‘“, erklärt der Regisseur. Das soll laut ServusTV bei den Promi-Kandidaten gut gefruchtet haben. Die ursprünglich für 90 Minuten vorgesehene und vor zwei Wochen aufgezeichnete Show wurde kurzfristig verlängert. Mitgeraten werden darf morgen um 20.15 Uhr..
Die „Quizjagd“ war 2019 ein waghalsiges Unternehmen für den Sender. Das Quiz-Genre schien im deutschsprachigen Fernsehen quantitativ und innovativ ausgereizt, wer braucht da noch mehr? „Dann war die Idee, mit 17 Uhr wirklich die Ersten zu sein, die von Montag bis Freitag ein Quiz anbieten“, erinnert sich Moderator Florian Lettner zurück. Die Rechnung ging auf, die „Quizjagd“ zählt zu den quotenstärksten Formaten des Senders. Rund 800 Folgen entstanden im Interspot Studio in Wien-Liesing, jedes Jahr kommen 180 weitere dazu.
Nach seinem Studium in München hatte Lettner für ZDF, WDR und das Männermagazin GQ gearbeitet. Als erster Praktikant von ServusTV erlebte er eine steile Karriere, schon mit 21 moderierte er „Servus durchs Land“. Es ereilte ihn der Ruf von ProSieben, wo er fünf Jahre lang Reporter und Redakteur war. 2016 kehrte er zu den Salzburgern und damit zurück.
Den Eindruck, dass Lettners Werdegang ein steter Aufstieg auf der Karriereleiter war, ordnet der Tiroler zurückhaltend ein: „Der Weg war nicht immer so geradlinig, wie er heute in der Rückschau aussieht. Es war so, dass ich damals ziemlich genau vier Jahre bei „Servus am Abend“ war und das sehr gerne moderiert habe. Aber ich liebe Unterhaltung, das ist meine große Leidenschaft.“ Als dann der Moment kam, dass Peter Wolfgruber und Martin Gastinger – der aktuelle und der ehemalige Servus-Unterhaltungschef – die Idee zur „Quizjagd“ hatten, war er Feuer und Flamme: „Ich habe damals gesagt, ich bin zu allen Schandtaten bereit, meldet euch; rund um die Uhr, es kann auch Weihnachten oder Ostern sein!“
Für Unterhaltungschef Wolfgruber sind „Quizmaster“ und „Quizjagd“ zwei der wichtigsten Aktien im Portfolio. Das kollidiert mitunter mit anderen Senderstrategien: „Wenn du ein tägliches Format hast, bist du im besten Fall Teil der Routine von Menschen“, erklärt er, warum die Europameisterschaft nicht unbedingt ein Vorteil für die Servus-Nachmittagsquizze war. „Es ist natürlich das größte Ziel, das du mit so einem Format erreichen willst, dass es Gewohnheit wird.“ Die Hauptabend-Promi-Variante ist eine logische Folge des Erfolgs der beiden Vorabendformate: „Da wären wir relativ dumm, wenn wir das nicht machen würden“, erklärt Peter.