Die alte Liebe eint fast alle. Das sind Menschen, die gelebt haben, die gefunden und wieder verloren haben. Zum gemeinsamen Altern hat es nicht gereicht. Wer bei den „Liebesg’schichten“ anruft, hat einen Weg hinter sich und trifft mitunter sehr klare (Selbst-)Analysen. Wie Gina (63), die ihre Eifersucht trocken als „kleinen Nachteil“ an sich beschreibt; wie eine Nebenwirkung am Beipackzettel. Oder Alexander (55), der heute weiß, dass man seine Frau mehr als seinen Beruf lieben sollte. Oder die Steirerin Uschi (62), die ganz klar formuliert: „Ich will keine Veränderung in meinem Leben.“ Sein können, wie man ist; nur eben zu zweit.
Das übliche Vermessen von Traumfrau und Traummann hat hingegen kuriose Anmutung. Wie in der morgigen Folge wieder die Legitimität von Bäuchlein, Glatze oder Tätowierungen abgesteckt wird, ist „Liebesg’schichten“-Folklore.
Am 2. September endet die Staffel, die Bilanz fällt positiv aus. Nina Horowitz ist ein charismatischer Glücksfall für diese Sendung, holt das Beste aus den Kandidatinnen und Kandidaten heraus. Gewisse Abnützungserscheinungen des Formats sind dennoch unvermeidbar, nicht anders als bei uns Menschen.
„Liebesg’schichten und Heiratssachen“, am 2. September in ORF 2