Mag „Emily in Paris“ mitunter auch wie ein Punschkrapferl oder – um in Frankreich zu bleiben – wie ein zu süßes Maceron schmecken, greift man für den Eskapismus eben manchmal auch hier zu. Und wer es märchenhaft-kitischig mag, ist auch bei der vierten Staffell richtig, deren erste fünf Folgen ab 15. August abrufbar sind. Die weiteren fünf Folgen wurden vom Streamingdienst für 12. September angekündigt.
Ein großes Geheimnis wird noch daraus gemacht, warum es Protagonistin Emily Cooper, der Amerikanerin in Paris, in der vierten Saison nach Rom verschlägt, wo Hauptdarstellerin Lily Collins bei Dreharbeiten mit einer neuen Flamme, dem Newcomer Eugenio Franceschini, gesichtet wurde. Ging es für Emily bisher raus aus Paris, blieb sie ja im Lande – etwa für Sehnsucht machende Szenen in Südfrankreich.
Nach Sichtung von Episode 401 sei jedenfalls verraten: Noch muss Emily an ihrer Arbeitsstätte, einer französischen Werbeagentur, eine Kampagne retten, die ihr Privatleben während der „French Open“ in jedes Wohnzimmer katapultiert, während ihre beste Freundin Mindy (Ashley Park) sich auf großes vorbereitet: Mit ihrer Band ist sie als französischer Act für den Eurovision Song Contest nominiert, muss aufgrund eines Sparkurses des öffentlich-rechtlichen Fernsehens dafür aber selbst zum Budget beitragen.
Erfunden wurde die Serie von Darren Star, der ein Gespür für das Publikumsbedürfnis hat. In den 1990er-Jahren lenkte er weltweit mit „Beverly Hills, 90120“ (fast 300 Folgen) und „Melrose Place“ (mehr als 200 Folgen) den Blick der Teenager nach Kalifornien, mit „Sex and the City“ (94 Folgen) konnte er als Produzent und Drehbuchautor Kultstatus erlangen, der auch mit einem Emmy gewürdigt wurde. „Emily“, gestartet 2020, sei „eine romantische Komödie, in der wir uns über Klischees lustig machen“, erklärte er in einem Interview mit dem Branchenmagazin „Hollywood Reporter“ die Grundidee und ließ Kritikern angesichts des gezeigten Traum- oder Fantasielebens à la française ausrichten: „Ginge es um eine Figur, die nach Frankreich käme, perfekt Französisch spräche, ihren Platz in der Gesellschaft kennen und sich allen kulturellen Geboten entsprechend benehmen würde, gäbe es keine Serie.“
Die Titelrolle bot er der Britin Lily Collins an, deren berühmter Papa Phil Collins für sie einst den Ohrwurm „You‘ll Be In My Heart“ komponiert hatte und für den er 2000 mit dem Oscar für den besten Filmsong ausgezeichnet wurde. Erfolg lag also von Anfang an in der Luft. „Ich wollte zum Vorsprechen gehen und Jobs bekommen, weil ich gut genug war. Aus keinem anderen Grund“, sagt die 35-Jährige über ihren Promi-Status.
Und wie schon bei „Sex and the City“ sollten auch die Outfits zum Gesprächsthema werden: Auffallende Farben, ein exzentrischer Mustermix und mutige Schnitte sind die Marschrichtung für die Looks von Emily und ihren Wegbegleiterinnen.