Anna Ermakova ist die Tochter von Boris Becker und dessen Kurzzeitaffäre Angela Ermakova. Sie wuchs in London auf, wo sie nach wie vor lebt, und wir alle erinnern uns vermutlich an die Kinderbilder der kleinen Anna, die die Boulevardmedien genüsslich verbreiteten. Inzwischen ist Anna Ermakova 24 Jahre alt, hat einen Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte und probiert sich seit einigen Jahren auf verschiedenen Feldern der Unterhaltungsbranche aus. So konnte sie die RTL-Show „Let‘s Dance“ gewinnen. Mit „Behind Blue Eyes (The Movie Album)“ veröffentlicht Ermakova nun eine Sammlung von Coversongs, deren Originale wie „Sweet Dreams“, „Enjoy The Silence“ oder „Blue Monday“ mehrheitlich in den Achtzigern entstanden. Eine neue Annie Lennox oder Lana del Rey wird eher nicht aus Anna, aber anhören kann man sich das durchaus.
„Aus dem Schneckenhaus“
Während „Let’s Dance“ sei sie „endgültig aus dem Schneckenhaus gekrochen. In meiner Jugend dachte ich oft, es ist leichter für mich, wenn ich unsichtbar bin“, gesteht Anna. Mittlerweile genieße sie es richtig, in Sendungen wie „Schlagerboom“ aufzutreten. Mit Florian Silbereisen singt sie auf dem Album auch ein altes Liebesduett von Frank und Nancy Sinatra, nämlich „Something Stupid“. Sie schwärmt: „Florian leuchtet von innen und bleibt immer wahrhaftig zu sich selbst. Und er bringt sehr viele Leute zum Strahlen, mich auch. Flori hat das Herz genau am richtigen Fleck.“
„Für ein Kind ist das hart“
Heute resümiert Anna: Das Gerede und Geraune der Leute darüber, wie ich sozusagen entstanden bin, haben mich lange besonders gestört. Und unter welchen Umständen. Vieles war einfach dummes Zeug, aber für ein Kind ist das hart, solche Dinge zu lesen. Und dann immer diese Berichte über meine Eltern. Der Wunsch, den Leuten zu zeigen, dass ich mehr bin als das, was sie in mir sehen, der wuchs immer mehr.“
Steffen Rüth