Ein bürgerliches Mädchen, das einst seinen Prinzen fand und heute als beliebtestes Mitglied des britischen Königshauses dieses retten soll. Was Prinzessin Kate für die Windsors bedeutet, ist weit mehr als es ihr formaler Status verrät. Die 42-Jährige steht für eine junge, moderne Monarchie und damit für eine, die auch im 21. Jahrhundert eine Berechtigung und Bedeutung hat, die über eine Geschichtenmaschine für Klatsch- & Tratschseiten hinausgeht.

„Cathrine ist das Kronjuwel der Monarchie. Sie ist unglaublich beliebt“, erklärt die britische Journalistin Jennie Bond in der am Dienstag im ZDF ausgestrahlten Dokumentation über Kate. (16. Juli, ZDF, 20:15 oder in der ZDF-Mediathek) „Sie kann völlig bodenständig sein, aber gleichzeitig hat sie inzwischen auch eine Würde und Anmut entwickelt. Sie ist eine fantastische zukünftige Königin“, ist Bond überzeugt. Ähnlich lautend äußert sich die britische Historikerin Anna Whitelock: „Ich denke, Kate ist loyal, würdevoll, pflichtbewusst, die Mutter des zukünftigen Königs und eine unterstützende Ehefrau. Genau das, was man als Frau sein muss, die in die königliche Familie einheiratet.“

Zuletzt stand Kates Name allerdings nicht für Zukunft und Stabilität der Monarchie, sondern für einen gesundheitlichen Tiefschlag und eine desaströse PR-Arbeit des Königshauses. Ein wochenlanges Katz-und-Maus-Spiel um ihre Krebsdiagnose verschlimmerte eine ohnehin herausfordernde Situation. Kate und ihr Mann William „haben alles Mögliche getan, um das privat zu behandeln und zu verarbeiten“, sagte sie später über diese Zeit. Einen ihrer seltenen Auftritte hatte Kate am Sonntag, als sie im eleganten lila Kleid alles überstrahlend die Wimbledon-Trophäe an Sieger Carlos Alcaraz überreichte.

Nicht nur Kate, auch ihr Schwiegervater, König Charles, wurde im vergangenen Jahr mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. Auch diese jüngste Krise nimmt in der Kate-Doku einen zentralen Raum ein: „Ich kann mich nicht erinnern, wann wir so etwas das letzte Mal erlebt haben“, wird ein britischer Buchautor namens Robert Hardmann zitiert, der sich optimistisch äußert: Die Monarchie werde auch das überstehen, weil sie eines besonders gut könne: „Sie passt sich an.“