Die lauen Sommernächte sind ihr Metier, den Sommerregen fürchten sie wie den Gottseibeiuns und die leichtgängige Fröhlichkeit steckt in ihrer DNA: Am vergangenen Wochenende begann in der gesamten Steiermark die Jahreszeit der Sommertheater. Da dürfen die Nestroys ebenso wenig fehlen wie die herzhaften Bauernschwänke mit Lokalkolorit. Ergänzt wird das Potpourri mit Commedia dell‘arte und Singspielen. Pointenschleudern und Verwechslungsgeschichten dominieren. Wer sucht, findet auf den Bühnen in diesem Sommer aber auch das eine oder andere dramatische Werk: etwa die Shakespeare-Trilogie in der Bluatschwitz Blackbox in Bad Aussee.

Überflutung im Sensenwerk: „Die Hilfe war riesig“

Sommertheater sind weit davon entfernt ein Randphänomen zu sein, Tausende Besucher werden in kommenden Wochen zu den mehr als 30 steirischen Theaterbühnen pilgern. Um sich nicht gegenseitig das Publikum abspenstig zu machen, sind die Premieren gestaffelt. Schon an diesem Wochenende starten zwei Institutionen, die seit Jahrzehnten für bestes Unterhaltungstheater stehen: Im Theater am Bauernhof (Premiere ausverkauft) stand Hans Gnants zeitgenössische Komödie „Liaba Liag’n als Fliag’n“ auf dem Sommerplan, die Schloss-Spiele Reinthal stellen mit dem antiken Lustspiel „Frauenvolksversammlung“ die unterhaltsame Frage nach der weiblichen Revolution im Staate.

Ab Freitag im Theater im Bauernhof: „Liaba Liag’n als Fliag’n“
Ab Freitag im Theater im Bauernhof: „Liaba Liag’n als Fliag’n“ © TiB

Während in einigen Theatergruppen also schon das Premierenfieber zu spüren sein wird, stecken andere noch mitten im Proben und Vorbereitungsprozess: Erst Ende Juli wollen die Vitamins of Society wieder jene gesunden Kultur-Botenstoffe abgeben, die ihnen Haus- und Hof-Autor Johannes Schrettle in „Jameregg II“ wieder auf den Leib geschrieben hat.