Zur Matura wurde er wegen zu vieler Fehlstunden nicht zugelassen. Aber René Benko hatte damals Lohnenderes zu tun: Dachböden auszubauen zum Beispiel, und sie mit viel Gewinn zu verkaufen. Geschäftstüchtig war er, keine Frage. Die Causa Benko ist den Österreicherinnen und Österreichern so vertraut, dass man jederzeit als Telefonjoker herhalten könnte. Aber es ist doch immer mal wieder schön, die gesamte Causa Revue passieren zu lassen.

Mit der Doku „Spiel mit Milliarden – Die Benko-Pleite“ zum Beispiel, die heute Abend um 20.15 Uhr auf ZDFinfo zu sehen und in der Mediathek abrufbar ist. Hier wird die Causa plakativ aufgearbeitet: Vom jungen, erfolgreichen Tiroler, der mit dem Ferrari vorfährt und reihenweise eine bestimmte Klientel beeindruckt, wie es in der Doku heißt: „Benko hat es vor allem geschafft, ältere Herren zu beeindrucken, die sich selbst in ihm wiedererkannt haben.“ Zugegeben, das klingt ein bissl nach Küchenpsychologie, aber ein Blick auf diverse Investoren zeigt, dass es nicht ganz so weit hergeholt ist. Eine Form von Freunderlwirtschaft im Luxussegment, wo man im freundschaftlichen Ambiente Zigarren gepofelt und verhandelt hat.

Zu Wort kommen, neben den hinlänglich bekannten und mit der Causa vertrauten Wirtschaftsjournalisten, auch Immobilienexpertinnen aus New York, die den angeblich ach so billigen Kauf des Chrysler Buildings in New York ins richtige Licht rücken. Seine Domizile, seine Jagden, seine Yacht, sein Flugzeug – und ein virtueller Rundgang durch die Signa-Residenz in Wien, die bekanntlich längst geräumt ist. Ein schalldichter Konferenzraum, Kunst und ein 100-Quadratmeter-Büro für den Chef.

Wie überhaupt die Luxusimmobilien im Fokus standen: Beim Kauf der Galeria Karstadt Kaufhof hatte er nur die allerbesten Innenstadtlagen im Visier. Am Ende des Tages umfasste das Organigramm des Benko-Firmenkonstrukts 46 Seiten, A3 wohlgemerkt.