Die Journalismus-Gala am Montag war ein großer Moment für den Wiener, dessen journalistische Karriere einst bei FM 4 begonnen hatte. Es folgten Stationen als Redakteur und Moderator bei Ö 1, Ö 3, FM 4 und den ORF-Regionalradios. Ab 2009 war er für die Auslandsressorts im ORF tätig. Seit der Terrorattacke auf Israel am 7. Oktober stand Tim Cupal im Dauerfokus der Öffentlichkeit und imponierte damit der Jury des Branchenmagazins „Österreichs Journalist:in“: Seine Berichterstattung sei stets seriös und ausgewogen, er leiste „hervorragende, unermüdliche Arbeit“, hieß es in der Begründung für die Auszeichnung an den 52-Jährigen.
Er folgt Cupal in Tel Aviv nach
Allerdings wird sich das ORF-Publikum bald an einen neuen Erklärer aus Tel Aviv gewöhnen müssen. Die Laufzeit von Cupals ORF-Vertrag endet in einem Monat, mit Juli soll sein Nachfolger an der Seite von Nikolaus Wildner als Korrespondent aus Israel berichten. Der Nachfolger soll schon feststehen, wird aber vom ORF noch nicht kommuniziert. Cupal, der davor Korrespondent in Washington D. C. und Brüssel gewesen war, berichtet seit 2019 aus Israel. Seine Vorgänger waren Roland Adrowitzer und Ben Segenreich. Als Chefredakteurin des Jahres ging Puls 4-Infochefin Corinna Milborn hervor. Der ORF wurde die Redaktion des Jahres.
Preise für die Kleine Zeitung
Raphaela Scharf darf sich über einen Sonderpreis freuen. In den vergangenen Jahren stand die Journalistin vor allem wegen Gerichtsprozessen gegen Medienmacher Wolfgang Fellner im Rampenlicht. Der Lebenswerkpreis ging an Peter Rabl. Ebenfalls ausgezeichnet wurden am Montag von der Kleinen Zeitung Eva Maria Scharf (Leiterin des Regionalbüros Villach) und Josef Fröhlich (Regionalbüro Judenburg).
Scharfs Arbeit sei „in Kärnten kaum zu übersehen“, heißt es in der Begründung der Fachjury. „Sie verbindet interne Führungsqualität mit externer Konfliktfähigkeit – insbesondere gegenüber Politik und Verwaltung. Neben dieser Durchschlagskraft bleibt Raum für Sprachgefühl beim Texten wie Moderieren.“ Fröhlichs Artikel werden immer wieder landesweit veröffentlicht, betont die Jury. „Das liegt weniger daran, dass auch Spielberg, der Österreich-Ring und andere steirische Mateschitz-Aktivitäten in sein lokales Umfeld fallen, sondern vor allem am handwerklich gediegenen Umgang mit schwierigen Themen.“