Als „ein Werk über die Freiheit der Liebe und das Leben“, beschreibt Maite Kelly ihr aktuelles, mittlerweile achtes Album, mit dem sie am Samstag zur „Starnacht“ auf die Bühne von Mörbisch kommt. Die 44-Jährige ist Stammgast in Schlagershows von Silbereisen bis Zarrella, hat neben ihrer Musik auch schon Kinderbücher („Die kleine Hummel Bommel“-Reihe) und jüngst eine Sneakers-Kollektion auf den Markt gebracht, aber diesen Fleiß wischt sie im Gespräch schnell weg: „Ich komme aus einer großen Familie, wo jeder gelernt hat anzupacken!“ Aufgewachsen ist sie als Reisende in Italien, Spanien, Frankreich und im Baltikum. Ihre Mama ist sehr jung gestorben – „und wir waren bettelarm“, blickt sie zurück.
Der neue Ohrwurm „Ich singe meine Lieder“ etwa sei zu 100 Prozent autobiografisch, aber „mein Publikum weiß, dass ich gerne in eine Welt eintauche, mit der sich jeder identifizieren kann, ohne es selbst getan oder erlebt zu haben“, erzählt sie über ihre Schaffensreise. Also entstehen viele Lieder aus Beobachtungen, „man muss aber nicht selbst die verbotene Frucht gepflückt haben“, lacht Maite Kelly. Als Autorin all ihrer Songs „kokettiere ich manchmal mit der menschlichen Wahrheit und schreibe manchmal über meine eigene Wahrheit“, erklärt die gebürtige Berlinerin mit einem Schmunzeln.
„Ich möchte immer ein Lebensgefühl auf den Punkt bringen“, erzählt Maite, die mit ihren drei Töchtern gerne in Tirol urlaubt: „Ich fühle mich mit der Fröhlichkeit und gleichzeitig mit dem Drama der Österreicher sehr verbunden, bei Euch fühle ich mich wohl!“ Ihr künstlerisches Ziel sei es „zeitlos zu bleiben und eventuell Evergreens zu erschaffen“.
Wäre der Eurovision Song Contest auch ein Ziel? „Nein, den überlasse ich jüngeren Kollegen und Kolleginnen. Der ESC soll für neue aufstrebende Künstler eine Plattform sein“, sagt Maite. 2002 hatte sie mit der Kelly Family am deutschen Vorentscheid teilgenommen; die Familie unterlag damals aber einem Titel von Ralph Siegel (interpretiert von Corinna May).