Es war bis zuletzt spannend: Die Grazer Tanzformation „Limited Edition“ hielt am Freitag als einzige Vertreterin der Steiermark im Finale der ORF-Show „Die große Chance - let‘s sing and dance“ die weiß-grünen Fahnen hoch. Erst seit Herbst tanzen die 28 jungen Damen des ATG Graz in dieser Besetzung unter Trainer Pascal Chanterie zusammen, doch die Chemie scheint zu stimmen. Mit einer Kombination aus Gesang und Tanz – ganz im Sinne des Showmottos – schafften sie es mit Leichtigkeit ins erste Semifinale, dort wählte Jury und Publikum die Grazer „Frauenpower“ unter die besten drei und somit ins Finale am Freitagabend.
Zu einem „Mashup“, einem feurigen Potpourri aus vier Latinohits, wirbelten die Mädels über die Bühne im ORF-Funkhaus. Choreografie und Kostüme unterschieden sich von jenen in den bisherigen Auftritten. „Das ist ein Riesenaufwand, da man alles neu choreografieren muss und nicht einfach Elemente nutzen kann, die die Gruppe bereits kennt“, erzählte Trainer Chanterie im Vorfeld der Kleinen Zeitung.
Platz 1 für Tanzformation mit Lavanttaler Wurzeln
Für einen Platz unter den Top 5 reichte die Performance der Grazer Tanzgruppe leider nicht. Der gebürtige Lavanttaler Thomas Poms katapultierte sich mit seiner Verlobten Lisa Tatzber und der Tanzformation „Indeed Unique“ auf Platz 1. Sie überzeugten das Publikum, das im Finale allein über den Sieger entscheiden konnte, mit ihrem Auftritt zum Song „Time“ von Hans Zimmer, wobei sie eine Botschaft zum wahren Sinn des Lebens in eine generationenübergreifende Choreografie verpackten. Zweite wurde Kerstin Schmidt.
Publikum hatte das letzte Wort
Für die viel beschäftigte Tanzgruppe ging es nicht nur um den Gewinn eines Preisgelds von 50.000 Euro, sondern auch ums Prestige. Doch die Konkurrenz war groß: Mit der Klagenfurter „Dance Industry“ und „Indeed Unique“ aus Wien traten zwei weitere Tanzformationen im Finale auf. Dazu kamen fünf Gesangstalente bzw. ein Gesangsduo. Über die Reihung im Finale konnten die Juroren Christina Stürmer, Cesár Sampson und Thorsteinn Einarsson mitbestimmen, aber nicht über den Sieger. Der wurde in einem „Speed-Voting“ zwischen den beiden Bestplatzierten vom Publikum gewählt.
Für die 28 Tänzerinnen im Alter von 13 bis 33 Jahren endete eine turbulente Woche. Auch weil drei Schülerinnen in der Gruppe am Donnerstag für einen Sprung nach Graz zurückmussten, wo eine andere wichtige Prüfung am Programm stand: die Latein-Matura. Daneben wurde jeden Tag geprobt und an der Choreografie gefeilt.
Allein die Teilnahme an der ORF-Show hat sich für „Limited Edition“ schon gelohnt, die Auftrittsanfragen häufen sich. Schon am Dienstag wird die Gruppe auf den Schloßberg-Kasematten bei der Verleihung des Grazer Frauenpreises zu sehen sein.