„Im Pride-Monat wird die Diversität gefeiert, für uns auch Anlass, an jene queeren Menschen zu erinnern, die verfolgt, inhaftiert oder ermordet wurden. Josef Kohout hatte den Mut, seine Geschichte zu erzählen. Er repräsentiert die Tausenden queeren Opfer des Nationalsozialismus“, erklärt „Universum History“-Chefin Caroline Haisacher anlässlich der heutigen Premiere von „Verfolgte Liebe – Die Männer mit dem Rosa Winkel“. Im Mittelpunkt steht Josef Kohout aus Wien. Er war der erste homosexuelle KZ-Häftling, der seinen Leidensweg öffentlich gemacht hat – wenn auch unter Pseudonym. Als verurteilter Homosexueller war er fünf Jahre in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg interniert. Sein Buch „Die Männer mit dem Rosa Winkel“ wird zum Schlüsselwerk der Homosexuellenbewegung der 1970er- und 80er-Jahre.

Dargestellt wird Kohout von Jungstar Stefan Gorski, der für die Bestseller-Verfilmung „Ein ganzes Leben“ jüngst mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Kammerschauspieler Michael Dangl verkörpert den Autor Hanns Neumann und Markus Freistätter den sadistischen Lagerleiter Karl Fritzsch. „Kohouts Schicksal steht stellvertretend für jenes Zehntausender Männer und Frauen, die wie Josef Kohout von den Nazis nur deshalb verfolgt wurden, weil sie anders liebten, als es die Bevölkerungspolitik der Nationalsozialisten vorsah“, sagt Regisseur Fritz Kalteis.

Josef Kohout mit ca. 35 Jahren
Josef Kohout mit ca. 35 Jahren © QWIEN/ORF

„Josef Kohouts Geschichte berührt das Herz und lässt einen nur den Kopf schütteln über die Absurdität der Kriminalisierung von Homosexualität. Ich hoffe, dass dieser Film dazu beiträgt, das Bewusstsein für die historischen Ungerechtigkeiten zu schärfen und einen Dialog über die Bedeutung von Gleichberechtigung und Respekt zu fördern“, erklärt Stefan Gorski.