Als die Zahlen der Topverdiener beim ORF bekannt wurden, hat sich auch die Kleine Zeitung um ein Interview mit Robert Kratky bemüht, der im Vorjahr rund 440.000 Euro beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk verdient hat. Doch der Ö 3-Wecker-Moderator lehnte dieses ab, wie er auch allen Anfragen nicht zusagte. Mit einem hat er dann aber doch geplaudert: Der Publizist Christian W. Mucha erzählt auf der Branchendienstseite Extradienst von einem Gespräch, das er mit Kratky über dessen letzte Wochen, verlockende Angebote der privaten Konkurrenz und Hass-Mails geführt hat.
Mucha berichtet von einem Angebot, das Kratky vor einigen Jahren erhalten haben soll, das den Radiomann vom ORF weglocken und ihm drei Millionen Euro, verteilt über mehrere Jahre, eingebracht hätte. Kratky soll abgelehnt haben, auch aus Treue gegenüber dem ORF, mit dem er noch einen aufrechten Vertrag hatte. Als Reaktion auf die versuchte Abwerbung soll der ORF das Gehalt der Galionsfigur von Ö 3, der in den vergangenen zwei Jahrzehnten für zahlreiche Innovationen in Österreichs größtem Radiosender verantwortlich war, rund 100.000 Euro pro Jahr mehr geboten haben.
Nach Bekanntgabe des Transparenzberichts ist Kratky in den Mittelpunkt der Kritik geraten. Das sei nicht spurlos an ihm vorübergegangen, beschreibt Mucha seinen Eindruck vom Moderator. Dieser habe „Hunderte Attacken, Anwürfe, Hass-Mails“ erhalten und alle persönlich beantwortet.