Um Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit zu wahren, müsse der Anschein einer Unvereinbarkeit vermieden werden. So wird es im neuen Ethikkodex für die ORF-Mitarbeiter festgehalten. Gab es doch bei den Nebenbeschäftigungen, beim Umgang mit politischen Vertretern und bei den Social-Media-Aktivitäten bis zuletzt immer wieder problematische und umstrittene Fälle. Einige Vertreter des ORF-Stiftungsrats haben in den letzten Jahren auch immer wieder darauf hingewiesen (explizit bei besonders populären Gesichtern des Medienhauses), passiert ist zu lange nichts. Gerade bei „Äußerungen, mit denen demonstrativ Sympathie oder Antipathie gegenüber politischen Institutionen zum Ausdruck gebracht werden“, wie es nun bei den Unzulässigkeiten formuliert wird. Hier sind künftig Tweets und Retweets, Like und Dislikes zu berücksichtigen.
„Je exponierter Mitarbeitende und Führungskräfte in der Öffentlichkeit sind, desto sensibler und umso kritischer sind deren Social-Media-Äußerungen zu beurteilen“, heißt es im 25-seitigen Konvolut (wie auch in anderen Bereichen des Ethikkodex). Verstöße können arbeits-, zivil- und möglicherweise auch strafrechtliche Folgen haben. So willkommen und notwendig die Verhaltensregeln sind, darf man sich also doch laut fragen: Warum erst jetzt?