Die Liste der Gehälter der 62 Spitzenverdiener im ORF mit Jahresgagen von bis zu 443.894 Euro lässt auch die Stiftungsräte im ORF und die Medienpolitik nicht kalt. FPÖ-Stiftungsrat Peter Westenthaler fordert im Gespräch mit der Kleinen Zeitung einen freiwilligen Gehaltsverzicht von 50 Prozent für die 62 Spitzenverdiener. „Was hier gezahlt wird, ist frivol und auch rufschädigend für den ORF.“ Zudem will er das Zustandekommen einiger besonders üppiger Verträge rechtlich prüfen lassen.
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ÖVP-Stiftungsrat Thomas Zach sieht zumindest das Problem mit den Nebenbeschäftigungen (die bei manchen Mitarbeitern bis zu 12.000 Euro im Monat zusätzlich ausmachen) als saniert an und verweist auf den neuen Ethikkodex, den ORF-Chef Roland Weißmann per Dienstanweisung in Kraft gesetzt hat. Damit sollen Nebentätigkeiten künftig deutlich restriktiver genehmigt werden.
Topgagen beim ORF
Neos-Mediensprecherin Henrike Brandstötter sieht die Transparenzliste als Ablenkungsmanöver der ÖVP von den wahren Problemen des ORF, wie der politischen Einflussnahme. Dennoch fordert sie „neue Gehaltsbänder“, die sicherstellen, dass ältere Mitarbeiter für dieselbe Arbeit nicht ein Vielfaches von Jüngeren verdienen.
Die SPÖ fordert einen sparsamen Umgang mit den Gebühren. Der ORF-Generaldirektor müsse „eine nachvollziehbare Gehaltstruktur etablieren“, so Mediensprecherin Muna Duzdar. Nebentätigkeiten seien grundsätzlich zu hinterfragen.
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Bernhard Baumgartner