Dass der österreichische Beitrag zum Eurovision Song Contest in Schweden komponiert und produziert wurde, kann man der oberösterreichischen Sängerin und Tänzerin Kaleen nicht zum Vorwurf machen. Eher darf man beeindruckt sein, dass sie durch ihre beruflichen Beziehungen zwei Komponisten für sich gewinnen konnte, die schon an ESC-Siegertiteln beteiligt waren. Schöner wäre es freilich, wenn die Wertschöpfung im eigenen Lande bliebe.

Dafür braucht es aber eine Änderung des Reglements, dass die Autoren der Lieder Landsleute sein müssen. Womit die jeweilige nationale Musikindustrie gefördert würde. Gerade die Schweden sind ständig für andere Nationen tätig, ein Rekordjahr war 2012, als gleich neun Beiträge aus einer schwedischen Hitfabrik stammten. Womit die Tantiemen auf die Konten skandinavischer Musikschaffender flossen.

Dem ESC, der 1956 eigentlich als Komponistenwettbewerb initiiert wurde, täte die Verpflichtung, nur Kreative aus dem eigenen Land zuzulassen, gut. Wobei unser letzter Siegersong – „Rise Like A Phoenix“ – auch von einem internationalen Team geschrieben wurde. Und zwei von Österreichs Erfolgen („Nur ein Lied“ im Jahr 1989 und „Zusammen geh‘n“ 1992) vom ORF bei Dieter Bohlen bestellt wurden. Ein zweischneidiges Schwert also.

„We Will Rave“ von Kaleen hat seine Radio-Premiere kurz nach 7.30 Uhr im Ö3-Wecker am 1. März. Leaks auf X und YouTube gab es bereits. Sowie ein Snippet von Kaleen auf instagram selbst:
https://esc-kompakt.de/esc-2024-in-malmoe-snippets-von-oesterreichs-we-will-rave-und-zyperns-liar-veroeffentlicht/