Die Rochaden im Moderatorenteam des Opernballs, die über die Jahre immer wieder von der ORF-Spitze mit dem Hausherrn ausgedacht worden waren, waren nicht immer ein Gewinn für den Zuschauer in der Fernsehloge zu Hause, die Quote bei den Live-Übertragungen gehört aber stets zu den Top-Werten des Jahres. 2023 lockte die Ankunft der Gäste durchschnittlich 1,3 Millionen Seher an, an der Eröffnung waren dann gar fast 1,5 Millionen Zuseher interessiert. 2023 wollten ORF und Bogdan Roščić das „Staatsmännische“ und Politische betonen; auch deswegen holte man das ZiB-Duo Tarek Leitner und Nadja Bernhard in die Staatsoper.
Heuer besinnt man sich wieder auf den Society-Faktor als Einschalt-Impuls: Die Neue im Team ist Marion Benda, die als Gesellschaftsreporterin zu den besten Kräften des Landes zählt. Die 53-jährige Wienerin gehört seit 2011 zur Stamm-Crew der ORF-„Seitenblicke“ (täglich bis zu 850.000 Zuschauer) mit drei bis fünf Beiträgen pro Woche. Letzten September ereilte die Wienerin der Anruf, dass sie 2024 beim Opernball auf dem Roten Teppich als Interview-Partnerin auch zu sehen sein wird. „Prinzipiell ist es ja eine Aufgabe, die ich ohnehin Tag für Tag mache – nur dass es diesmal live ist und ich dabei selbst auch ins Bild komme“, erklärt Benda im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Und fügt schmunzeln hinzu: „Es ist aber schon auch schön, wenn man für die Moderationsaufgabe mit 53 entdeckt wird. Und etwas Größeres als den Opernball gibt es in Österreich nicht!“
Etwa ein Dutzend Mal war sie schon als Society-Reporterin auf dem Opernball. Ganz neu sind ihr TV-Moderationen freilich auch nicht: Beim Society-Magazin „Chili“ (von 2010 bis 2012 im ORF) fungierte sie als rechte Hand von Dominic Heinzl und hat ihn als Präsentatorin vertreten, wenn er auf Urlaub war. Durch Heinzl war sie zwischendurch auch für ATV tätig.
Begonnen hat Marion Benda ihre ORF-Laufbahn 1990 als Musikjournalistin bei Ö 3, moderierte u. a. den „Treffpunkt“ und die „Beachmania“. Als Musikjournalistin saß sie 2002 auch in der Casting-Jury neben Markus Spiegel für die erste „Starmania“-Staffel, aus der Christina Stürmer hervorging.
Auf dem Opernball wird sie als „fliegende Reporterin“ unterwegs sein, neben Andi Knoll gibt es Einstiege vom Red Carpet, dann wird sie sich von der Feststiege und aus den Logen melden. Die meisten Prominenten kennt sie durch ihre bisherige „Seitenblicke“-Arbeit, „das schafft natürlich eine gute Gesprächsbasis“, sagt Benda.
Ihr Abendkleid stammt aus der Frühjahr/Sommer-2024-Kollektion des österreichisch-türkischen Designers Atil Kutoglu, den sie selbst vorgeschlagen hat. Die Robe ist inspiriert von Gustav Klimt und der Wiener Werkstätte. Der größte Fehler beim Gedränge auf dem Ball der Bälle sei „ein Outfit mit Schleppe“, weiß Benda. Dienstschluss ist gegen 0.30 Uhr, den wird sie mit einem Paar Würstel feiern.
Zum traditionellen Interview im Teesalon wird heuer der Bundespräsident von Mirjam Weichselbraun gebeten, Teresa Vogl soll bei den zahlreichen geladenen Künstlerinnen und Künstlern der Staatsoper im Stehparterre die Stimmung einfangen.