Höher, weiter und kopfüber, zwischen Feuer und Wasserfällen: Das Live-Comeback von Helene Fischer im Frühjahr nach der Babypause inklusive fünf Abenden in der Wiener Stadthalle hat neue Dimensionen in der Schlager-Manege geöffnet, die bei der Künstlerin durch die artistischen Höchstleistungen aber auch an die Substanz gingen. Erst musste der Tournee-Start wegen einer Rippenfraktur bei den Proben um Wochen verschoben werden, dann verletzte sich die 39-Jährige im Juni vor dem Publikum in Hannover bei einer Trapeznummer und musste blutverschmiert das Konzert abbrechen.

Nach dem Ende der Tour ging es gleich in die Vorbereitungen für „Die Helene Fischer Show“, die von 2011 bis 2019 für die Fans zur lieben Weihnachtstradition geworden ist. 2020 schnitt das ZDF ein Best-of zusammen, heuer gibt es am Christtag nach vier Jahren der Pandemie geschuldeten Pause wieder eine neue Ausgabe.

Gäste aus diversen Genres

Mag auch die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ einmal konstatiert haben, dass „Aufwand und Inszenierung in einem erstaunlichen Verhältnis zur Schlichtheit vieler Melodien und Texte“ stünden, bedeute die Show für Helene Fischer von Anfang an einen Ausbruch aus dem Schlager-Korsett. Indem sie in Musical-Rollen schlüpfte (sogar „My Fair Lady“ war schon dabei), Las-Vegas-Flair mit Akrobatik und Zauberei auf den Bildschirm brachte und sich internationale Gäste als Duettpartner holte (etwa James Blunt, Kiefer Sutherland, Queen und Gianna Nannini), die mit deutschem Schlager gar nichts anzufangen wissen.

Die maue Neuauflage von „Atemlos“ mit Rapperin Shirin David, die bei „Wetten, dass. .?“ ihre TV-Premiere feierte, fehlt beim Comeback der „Helene Fischer Show“ nicht, als Gäste des bereits Anfang Dezember in Düsseldorf aufgezeichneten Spektakels treten u. a. ESC-Doppelgewinnerin Loreen aus Schweden, das italienische Opern-Pop-Trio „Il Volo“, „Eurythmics“-Legende Dave Stewart, die britische Band Simple Minds, die US-Band Gossip, Nena und Melissa Naschenweng auf. Im „Barbie“-Jahr ist auch Fischer für ein paar Minuten eine lebendige Puppe – an der Seite von Tom Beck als Ken.

Musical-Einlage: Ausgewählt hat Fischer diesmal „Moulin Rouge“ mit Riccardo Greco als Partner
Musical-Einlage: Ausgewählt hat Fischer diesmal „Moulin Rouge“ mit Riccardo Greco als Partner © ZDF

Für 2024 darf jedenfalls ein neues Album erwartet werden, nachdem die letzte Studio-CD („Rausch“) im Oktober 2021 veröffentlicht wurde. Dem Vernehmen nach liegen mehr als 2000 Song-Angebote beim Management der Schlager-Königin. Karten für die 2026 startende Stadion-Tournee gingen schon in den Vorverkauf, angekündigt ist eine 360°-Bühne im Zentrum des jeweiligen Stadions, die Fischer „so nah am Publikum wie nie“ ermöglichen soll, wie Veranstalter Live Nation und die Leutgeb-Group frohlocken. Schon heute wird das Vermögen der gebürtigen Russin auf rund 36 Millionen Euro geschätzt.

Helene Fischer & Tom Beck als Barbie und Ken
Helene Fischer & Tom Beck als Barbie und Ken © ZDF/Ludewig
Helene Fischer mit Tahnee
Helene Fischer mit Tahnee © ZDF/Ludewig
Akrobatische Einlagen von Helene dürfen nicht fehlen, hier mit The Freaks
Akrobatische Einlagen von Helene dürfen nicht fehlen, hier mit The Freaks © ZDF/Ludewig