Kein Stein bleibt derzeit in Österreichs Kirche auf dem anderen: Rückgänge beim Priesternachwuchs, Mitgliedern und damit auch Kirchenbeitrag zwingen die heimischen Diözesen aktuell dazu, ihre Strukturen deutlich zu überdenken. Das alte Modell Pfarre (einige Zeit schon ergänzt um Pfarrverbände) – Dekanat – Diözese hat vielerorts ausgedient, sogenannte Seelsorgeräume oder andere Zusammenschlüsse bilden nunmehr oft schon den Überbau.
Verwurzelt zu sein, beflügelt
Nicht angegriffen wurde bis dato das Modell Pfarre – 388 sind es in der Steiermark, 336 in Kärnten. Dass diese Entscheidung zukunftsfähig ist, bestätigen Befragungen und Studien: Die Pfarre ist nach wie vor die „Nahversorgerin“ hinsichtlich Pastoral. Anders als früher ist es nicht mehr die Länge des Kirchwegs für die Gläubigen, die dafür spricht, sehr wohl aber die seelsorgliche Beheimatung, eine Beheimatung, die in ihrer Tiefe gerade in einer globalisierten Welt nochmals mehr Bedeutung bekommt. Eine Beheimatung, die Wurzeln geben kann, um wieder über den Tellerrand schauen zu können.