Beginnen wir mit der guten Nachricht: Österreicherinnen und Österreicher kaufen im internationalen Vergleich wenig Billigprodukte und relativ viele hochwertige Lebensmittel im Supermarkt ein. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Bio-Lebensmittel pro Jahr sprechen eine klare Sprache: Mit 287 Euro im Jahr liegt Österreich damit an dritter Stelle – hinter Dänemark mit 369 Euro und der Schweiz mit 441 Euro.

Außerdem kann Österreich den weltweit zweithöchsten Bio-Anteil am Gesamtmarkt im Lebensmitteleinzelhandel vorweisen, nämlich 11,5 Prozent. Das ist durchaus beeindruckend, denn: Beim Spitzenreiter Dänemark sind es nur um 0,5 Prozentpunkte mehr, nämlich zwölf Prozent. Diese Zahlen, die von FiBL Schweiz zusammen mit IFOAM Organics International erhoben wurden, zeigen: „Die Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich sind damit starke Partner der Bio-Landwirtschaft“, wie auch Susanne Maier, Geschäftsführerin der Bio Austria, sagt. Es ist also durchaus ein Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel in der Bevölkerung vorhanden.

Was nicht heißt, dass alles gut ist: Es können, ja müssen weitere Maßnahmen gesetzt werden, damit noch mehr Menschen verstehen, was hochwertige Lebensmittel ausmacht. Die vieldebattierte Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie würde Gäste weiter für dieses Thema sensibilisieren. Und: Vielleicht geht man ja doch anstatt zum Supermarkt wieder mal zum Bauernmarkt. Dort wird einem auch immer erklärt, was es mit dem Lebensmittel auf sich hat, das man da in Händen hält.