Mit 20 Jahren stellen naturgemäß immer die anderen die Frage nach der Zukunft – die in dem Alter meist eine gigantische Masse an Zeit ist. Das Grazer Kunsthaus, das heute 20 Jahre alt wird, hat für sein Alter hingegen schon viel gesehen, darunter 1.227 Künstlerinnen und Künstler, die in 207 Ausstellungen mitgewirkt haben, knapp 100 Kataloge wurde ebenso produziert wie Dutzende Begleithefte und, und, und. Der Vergangenheit ist ein kleiner, aber feiner Rückblick gewidmet, denn anders als bei Jubilaren üblich, schaut man in den kommenden vier Tagen mehr nach vorne, denn zurück. Dort liegt auch die Antwort auf die Frage: Was können Museen in Zukunft leisten? Wollen sie nur bewahren und präsentieren oder auch Teil eines Zukunftsdiskurses sein? Geht es nach Andreja Hribernik, seit Anfang des Jahres Chefin des Kunsthauses, ist dieser Ort für jegliche Form von Diskurs prädestiniert – war es doch selbst seit jeher immer Gegenstand von Debatten. Sie sieht im Kunsthaus „einen Ort der Gemeinsamkeit, der seinem experimentellen Ansatz treu bleiben muss.“
Von Susanne Rakowitz