Seine Werke sind längst in den größten Kunstsammlungen der Welt zu finden, darunter in jener von François-Henri Pinault. Das Museum of Contemporary Art in Los Angeles besitzt ebenso Werke wie die Fondation Beyeler. Keine Frage, Michael Armitageist einer der gefragtesten Künstler der Gegenwart und einer der bekanntesten Vertreter der Black Art. Geboren in Kenia als Sohn einer Kenianerin und eines Briten, hat er sein Studium in London absolviert und schöpft künstlerisch aus zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da die Black Art und dort die klassische europäische Kunstgeschichte.

Einer, der ihn nachhaltig beeinflusst hat, ist Francisco de Goya, der das vielschichtige Leiden am Leben in seinem Werk ultimativ sichtbar und begreifbar machte. Das entspricht der Herangehensweise von Armitage, die sich nach seinen abstrakten Anfängen gewandelt hat: "Ich wollte, dass meine Arbeit immer das Leben der Kenianer widerspiegelt. Und das hat meine Herangehensweise wirklich geändert, daher bin ich von einer abstrakten Malerei zu einer figurativen übergegangen", wie er in der Arte-Doku „Yes We Can – Die neue Schwarze Malerei“ (Mediathek) erzählt. In Bregenz kann man nun in die ganze Welt des 39-jährigen Künstlers abtauchen: 15 Skizzen und 17 Ölgemälde sind zu sehen.

"Dandora" von Michael Armitage ist ebenfalls in Bregenz zu sehen
"Dandora" von Michael Armitage ist ebenfalls in Bregenz zu sehen © (c) Markus Tretterwww.tretterfotogr

Die Werke des Künstlers sind farbenprächtige Gemälde, die ihre Inhalte Schicht für Schicht preisgeben. Und sie sind vor allem auch hochpolitisch – Rassismus, Kolonialisierung bis hin zur Umweltverschmutzung. Letzteres wird eindringlich sichtbar beim übergroßen Format "Dandora", das Musiker auf der gigantischen Mülldeponie vor Nairobi zeigt. Nicht zu vergessen, das Material, das seinen Werken zugrunde liegt: Lubugo, ein per Hand hergestelltes Tuch aus der Rinde des Feigenbaumes. Wie eine mit Narben übersäte Haut, die durch die Bildszenen durchschimmert.

Ausstellungen in Salzburg:

Douglas Kirkland
Audrey Hepburn, Marilyn Monroe, Jack Nicholson und wie sie alle heißen: Fotograf Douglas Kirkland hatte halb Hollywood vor der Kamera und fügte den Porträts seine ganz eigene Handschrift hinzu. Setfotograf von über 150 Filmproduktionen war er obendrein. The Legendary Photography of Douglas Kirkland, bis 16. September, Leica Galerie Salzburg.

Ropac-Jubiläumsausstellung
Von Salzburg aus in die Welt: Vor 40 Jahren wurde die Galerie von Thaddaeus Ropac in der Mozartstadt gegründet. Zum Geburtstag gibt es an den Standorten Villa Kast und Salzburg Halle Zeitgenössisches aus der ersten Liga: Künstlerinnen und Künstler, die in ihren Werken den Zeitgeist der Gründerjahre eingefangen haben.
1983/2023: Jubiläumsausstellung, 29. Juli bis 30. September

Inge Morath
Der Salzburger Fotohof ist eine zentrale Anlaufstelle für Fans der österreichischen Magnum-Fotografin Inge Morath, die Schau zu ihrem 100. Geburtstag ist noch bis 29. Juli zu sehen. Es folgen ab 4. August die Fotoarbeiten des Kärntners Gerald Domenig und der Wienerin Andrea Witzmann. Inge Morath: "Wo ich Farbe
sehe / Where I See Color",
bis 29. Juli, Fotohof Salzburg.

Von Brandl bis zum Jedermann
Helmut Reinisch (70) öffnet zum fünften Mal während der Salzburger Festspiele seine Top Up Gallery in der berühmten Getreidegasse. Von 17. Juli bis 20. August werden im Haus Nr. 12 "Masterpieces of Art" von Markus Lüpertz bis Herbert Brandl gezeigt. Am 26. Juli präsentieren dort Jedermann Michael Maertens und Bühnenstar Maria Happel Auszüge aus ihrem Programm "Über unsere Verhältnisse". reinisch-graz.com