Es ist natürlich nicht so, dass man als Kunstsammler ein Bild von Max Beckmann um rund 23 Millionen Euro kauft und dann lapidar sagt: „Bitte einpacken, nehme ich gleich mit.“ Bei knapp 19.000 Kunstwerken, die die Sammlung von Reinhold Würth mittlerweile umfasst, wäre das wohl auch eine höchst zeitintensive Einkaufstour gewesen. Rund 500 Jahre an Kunstgeschichte umfasst die Sammlung des deutschen Milliardärs hinter dem Baustoff- und Schraubenimperium. Rund 200 Werke daraus sind noch bis 10. September im Leopold Museum zu sehen. Was wählt man also aus, wenn man völlig freie Hand hat? Museumsdirektor Hans-Peter Wipplinger hat auf zwei Ebenen eine Art kunsthistorischen Parcours gesetzt, der fast nach Lehrbuch die wichtigsten Stationen der klassischen Moderne bis hin zu zeitgenössischen Kunst abdeckt. Alles dazwischen ist Namedropping der Extraklasse. Spannender ist es jedoch, mit dem Blick auf einzelne Kunstwerke, die Intention, aber auch die Begeisterung des Sammlers zu ergründen.