Es ist ein Bild, das einen packt und nicht loslässt. Das Schock, Verzweiflung und Angst in sich vereint, dahinter fressen sich die Flammen apokalyptisch ihren Weg durch den Wald – direkt auf das Haus von Panayiota Kritsiopi zu. Der Fotograf Konstantinos Tsakalidis hat im Vorjahr die massiven Waldbrände auf der griechischen Insel Evia dokumentiert, stellvertretend dafür, dass der Klimawandel längst in Europa angekommen ist. Brände allerorts: von Griechenland über Spanien und Italien bis hin zu Portugal. Das Bild der verzweifelten 81-jährigen Griechin steht stellvertretend für all das Leid und die Zerstörung, das folgt.
Am Geschehen ganz nah dran zu sein, das ist die Essenz von Pressefotografie. Deren beste Bilder alljährlich beim Wettbewerb „World Press Photo“ in unterschiedlichsten Kategorien gekürt werden. Das Foto „Evia Island Wildfire“ von Konstantinos Tsakalidis wurde im April als bestes Einzelbild aus Europa prämiert. 65.000 Bilder von mehr als 4.000 Fotografinnen und Fotografen aus 130 Ländern wurden heuer eingereicht. Die Siegerbilder aus den jeweiligen Kategorien sind seit 9. September in der Wiener Galerie Westlicht zu sehen.