Fast könnte man meinen, man hätte sich auf ein Popkonzert verirrt, wüsste man es nicht besser. Wobei, so falsch ist das nicht: Ai Weiwei wird nicht selten als Superstar der Kunstwelt bezeichnet. Und angesichts des Rummels, der Aufgeregtheit und des Fotoandrangs wäre das richtige Wort wohl ein erstauntes "Fuck", auch, weil das Wort dort als Leuchtschrift gigantisch an der Wand prangt. Apropos gigantisch – das Wort kommt im Kontext mit dem chinesischen Künstler gerne vor: Seine Kunst nimmt gerne physisch und inhaltlich Übergröße an. Und wenn Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder die Ausstellung als "die größte Ai-Weiwei-Retrospektive, die es je gegeben hat", bezeichnet, dann ist das tatsächlich nicht übertrieben. Die Schau spannt einen weiten Bogen von den Anfängen seines Künstlerseins bis hin zu seinen aktuellsten Arbeiten, die sich einem besonderen Rohstoff widmen: Lego.