Leicht erholt, aber nach wie vor trüb: Die Zahl der Besucherinnen und Besucher in den Bundesmuseen für 2021 sind bekannt gegeben worden. Den höchsten Zuwachs im Vergleich zu 2020 erreichten das MAK und die Albertina, noch weniger Menschen als im Jahr davor kamen ins Belvedere.

Insgesamt verzeichneten die Bundesmuseen im vergangenen Jahr 2.337.587 Besuche, was im Vergleich zum Jahr 2020 (2.010.624) einem Plus von rund 16 Prozent entspricht. Im Vor-Corona-Jahr 2019 waren es aber noch 6.933.776 Besucher gewesen. Pandemiebedingt kam es 2021 zu rund drei Monaten Schließzeit, allerdings blieben erneut Touristen aus, und die Museen waren aufgrund der Zugangsbeschränkungen mit der 3G-Regel bzw. der 2G-Regel nicht für alle potenziellen Besucher zugänglich. Gezielte PR-Maßnahmen, die das heimische Publikum erreichen sollten, haben laut Angaben des Kunst- und Kulturstaatssekretariats dazu geführt, dass insgesamt 1.240.694 Besucherinnen und Besucher aus Österreich zu verzeichnen waren. Das entspreche 61 Prozent der Gesamtbesuche im Jahr 2021.

Ein Blick auf die einzelnen Häuser zeigt, dass sich das MAK - Museum für angewandte Kunst mit 108.175 Besuchern gegenüber dem Jahr 2020 über ein Plus von 29 Prozent und die Albertina gemeinsam mit der Albertina modern mit 461.800 Besuchern über ein Plus von 28 Prozent freuen können. Auch der KHM-Museumsverband erholte sich mit einem Plus von 22 Prozent deutlich (553.761 Besucher), das NHM begrüßte um 16 Prozent mehr Besucher (351.759) und die österreichische Nationalbibliothek zog inklusive Haus der Geschichte Österreich, aber ohne Lesesäle, 200.314 Besucher an (plus 15 Prozent). Auch das Technische Museum konnte mehr Besucher als im ersten Corona-Jahr begrüßen und kam auf 206.590 Besucher (plus 15 Prozent). Immerhin ein Plus von 12 Prozent verzeichnete das mumok mit 126.770 Besuchern. Ein Minus von vier Prozent fuhr das Belvedere ein, das traditionell zahlreiche Touristen anlockt und darüber hinaus das Untere Belvedere aufgrund von Sanierungsarbeiten geschlossen hielt.

Ein guter Teil der Besuche sei auch der Bundesmuseen-Card-Aktion im Sommer 2021 zu verdanken, die in den Monaten Mai bis August rund 44.400 Mal verkauft wurde (2020: 18.300 Stück) und 142.000 Besuche in den Bundesmuseen lukrierte, hieß es. Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) ortet aufgrund der Zahlen "eine leichte Entspannung". Zur Abfederung der entgangenen Einnahmen erhielten die Bundesmuseen und die Österreichische Nationalbibliothek im Jahr 2021 in zwei Tranchen (Juni und Dezember) zusätzliche Unterstützungszahlungen von 16,5 Millionen Euro (2020: 23,1 Millionen Euro) aus dem Covid-19-Krisenbewältigungsfonds.

Über alle Häuser gerechnet gab es bei Vollzahlern ein Plus von 8,4 Prozent, einen Anstieg von 26,3 Prozent erzielte man bei den ermäßigten Tickets. Ein Plus von 14,3 Prozent gab es bei den Nicht-Zahlern. In dieser Gruppe (650.947) sind auch nicht zahlende Kinder und Jugendliche (U19) eingerechnet, hier betrug das Plus bei 391.025 Besuchen drei Prozent.