HEUTE, 9. SEPTEMBER

Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Noch vor der Eröffnung startet der herbst mit einer „Situation“ des deutschen Künstlers Tino Sehgal. An der Augartenbucht werden 40 Akteurinnen und Akteure bis in den Abend sich unter das Volk mischen. Seghals Installationen sorgen seit Jahren für Furore in der Kunstwelt. Fotos von diesen speziellen Performances sind untersagt, die als „Situationen“ bezeichneten Aktionen sollen völlig undokumentiert bleiben. Am Freitag und Samstag übersiedelt das „soziale Ereignis“ in den Stadtpark, am Sonntag wieder zurück in den Augarten.
9. und 12. 9. Augartenbucht. 10. und 11. 9. Stadtpark zwischen Springbrunnen und Passamtswiese. Frei zugänglich.
Eröffnung. Die Vorgängerin von Ekaterina Degot, Veronica Kaup-Hasler, machte es zur Tradition, dass die jeweilige Intendantin das Festival mit einer Rede eröffnet. Zur Degot-Rede um 17 Uhr gibt es Kostproben aus kommenden Produktionen, das Setting ist auch speziell: Die Künstlerin Marinella Senatore hat eine Installation geschaffen. Weiters im Programm: Die Performance „Disorder Patrol“ von Flo Kasearu setzt das Programm um 18 Uhr im Volksgarten fort: eine Arbeit über die Überwachung und Reglementierung des öffentlichen Raums. Beendet wird der Abend ab 20.30 Uhr mit der Tanz- und Musikperformance „Navigating the Ruins of the Old World“ auf dem Hauptplatz.
Eröffnung am Europaplatz 17 Uhr (Zugang mit Zählkarten). Disorder Patrol. Volksgarten 18 Uhr. (frei zugänglich). Weitere Termine: 11. und 12. 9., 14 Uhr. „Navigating...“, Hauptplatz, 20.30 Uhr. Weiterer Termin: 11. 9., 20.30 Uhr, Messe, Freiluftarena B.

FREITAG, 10. SEPTEMBER

Conversations: I don´t know that world...yet. Was erzählen Kinder, wenn man sie zu den großen Themen der Zeit und des Lebens befragt? Die Antworten wurden von Dejan Kaludjerovi(´c) zu einer Art Opern-Performance verwandelt. Steiermärkisches Landesarchiv. 19 Uhr. Weitere Termine: 11. 9. ,14 und 19 Uhr. 12. 9. Gastspiel beim Klagenfurt Festival. Simone Weil Memorial. Während der gesamten Festivaldauer erinnert eine Installation von Thomas Hirschhorn an die Aktivistin, Philosophin und Mysterikin Simone Weil. Esperantoplatz. Bis 10. 10.

Samstag, 11. September

Cooking with Mama. Der Videocall als digitale Nabelschnur: Schon vorpandemisch waren Videotelefonate für migrierte Menschen eine zentrale Verbindung in die Heimat. Nun lädt der kurdische documenta- und Biennale-Teilnehmer Hiwa K. zum „Kochen mit Mama“: Von einem Imbissfahrrad aus rufen in Graz lebende Menschen mit Migrationshintergrund Freunde und Verwandte in der Heimat an – zum gemeinsamen Kochen vor Live-Publikum. Schnippeln, Rühren, Reden: In den Telefonaten geht’s auch um Tradition, Diaspora und die politische Dimension des Kochens. Die Aktion wird live gestreamt, schon vorab gibt es die Rezeptlisten dazu – wer will, kann also online mitkochen.
Die Brücke, 11.30 und 16 Uhr. Weitere Termine (andere Orte): 18., 25. September, 2., 9. Oktober.
Radieschen. „Skydancer“-Fuchtelfiguren und Rainer Binder-Krieglsteins Song „Radieschen“ sind die Ingredienzien der G.R.A.M.-Geräteperformance vor dem Grazer Kunsthaus, die sich mit der visuellen Vermüllung des öffentlichen Raums befasst. Und ja, es wird dabei Radieschen von unten zu bestaunen geben: Knollen werden zum Fliegen gebracht.
Kunsthaus-Vorplatz, 14 Uhr.

Sonntag, 12. September

Es warat wegen Morgen. Wie protestieren? Theaterregisseur Felix Hafner geht auf drei Kleinstadt-Plätzen dieser Frage nach. Laien-Spielerinnen und Spieler untersuchen in der Performance, was die Angehörigen unterschiedlicher Generationen auf die Straßen treibt: Hier Klimawandel, dort Corona-Ärger? Und wie lassen sich Meinungs-Gräben zwischen den Generationen überbrücken?
Hauptplatz Deutschlandsberg, 17 Uhr. Weiters: 19. September, Weiz; 26. September, Maria Lankowitz