Die Ermittlungen rund um das im Dezember 2019 nach fast 23 Jahren in Italien wieder aufgetauchte Klimt-Gemälde "Bildnis einer Frau" werden eingestellt. Die Justizbehörden der norditalienischen Stadt Piacenza, in der das Bild 1997 entwendet wurde, haben die Einstellung der Ermittlungen gegen drei Personen beschlossen, die des Diebstahls und der Hehlerei verdächtigt wurden.
Die Beweise gegen die Verdächtigen seien unzulänglich, um die Ermittlungen fortzusetzen, berichtete die Tageszeitung von Piacenza "Libertá". Daher sprachen sich die ermittelnden Staatsanwälte für die Einstellung der Untersuchung aus. Das letzte Wort hat jetzt der Untersuchungsrichter von Piacenza.
Die Justizbehörden ermittelten gegen die Witwe des Ex-Direktors der Kunstgalerie Ricci Oddi in Piacenza, aus der das Bild im Februar 1997 entwendet wurde. Der Vorwurf lautete auf Hehlerei. Ermittelt wurde auch gegen zwei Männer, die den Diebstahl des Klimt-Gemäldes gestanden hatten. Die beiden auf Kunstdiebstähle spezialisierten Kriminellen hatten sich in einem Schreiben an die Tageszeitung "Libertá" zum Diebstahl des Klimt-Gemäldes bekannt und berichtet, sie hätten zur Wiederfindung des Werks in einem Verlies unweit der privaten Kunstgalerie Ricci Oddi beigetragen, in dem das Bild am 10. Dezember 2019 wiedergefunden wurde.
Das Bild wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren geschaffen. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts. Das zwischen 1916 und 1917 entstandene Gemälde zeigt Gesicht und Torso einer jungen Frau mit braunem Haar vor grünem Hintergrund. Die Galerie Ricci Oddi schätzte den Wert des Bildes auf 60 bis 100 Millionen Euro. Das Klimt-Gemälde "Bildnis einer Frau" ist seit November wieder im Hauptsaal der Kunstgalerie Ricci Oddi ausgestellt und ist von einer Spezialvitrine geschützt.