130 Jahre nach dem Tod des Malers Vincent van Gogh (1853-1890) ist der Ort entdeckt worden, an dem er sein letztes Bild gemalt haben soll. Im nordfranzösischen Auvers-sur-Oise wurde die Stelle als besondere Sehenswürdigkeit ausgezeichnet, teilte das Amsterdamer Van Gogh-Museum am Dienstag mit. An einem mit Bäumen und Wurzeln bewachsenen Hügel soll der niederländische Maler sein Gemälde "Baumwurzeln" gemalt haben. Kurze Zeit später nahm er sich das Leben. Der größte Baumstrunk auf dem Bild ist nach Angaben des Museums noch immer zu sehen.
Der Direktor des Van Gogh-Instituts in dem Ort, Wouter van der Veen, hatte die Stelle zufällig gefunden. Er hatte eine über 100 Jahre alte Ansichtskarte entdeckt, auf dem ein Hügel mit den charakteristischen Bäumen und Wurzeln abgebildet war. Forscher des Amsterdamer Museums hatten Foto und Gemälde miteinander verglichen und untersucht. "Auf der Grundlage von Van Goghs Arbeitsweise und dem Vergleich von Gemälde, Ansichtskarte und dem heutigen Zustand des Hügelrandes kommen die Experten zu der Schlussfolgerung, dass es sehr wahrscheinlich um den richtigen Ort geht."
Van Gogh malte nach Angaben des Museums häufiger Motive aus seiner direkten Umgebung. Auf der Grundlage des gemalten Sonnenlichtes schlossen die Experten auch, dass er es am Ende des Nachmittages gemalt hatte. Am selben Tag hatte er sich erschossen.
Die Stelle befindet sich etwa 150 Meter von der Auberge Ravoux entfernt, in der Herberge hatte Van Gogh die letzten zwei Monate seines Lebens verbracht.