Sie wabert an einem vorbei wie der stete Strom an Nachrichten in einem Social-Media-Kanal: Die Bilderflut, die an jedem einzelnen von uns im Überfluss vorbeizieht. Tagtäglich. Was bleibt von all diesen Bildern in unseren Köpfen hängen? Die schönen oder gar die hässlichen, die brutalen Bilder? Letztere sind es, die uns emotional-brutal packen, die uns ängstigen oder auch wütend machen. Bilder, die untereinander um unsere Aufmerksamkeit buhlen, nicht selten eine Agenda verfolgen. „Welchen Bildern in unserer visuellen Welt schenken wir Glauben?“, ist eine der zentralen Fragen der Ausstellung „Image Wars“. Und man merkt gleich: Es ist keine einfache Kost, die hier serviert wird, aber es ist ein dringend notwendiger Reflexionsraum, der hier geöffnet wird: Sechs Videoarbeiten beleuchten unterschiedlichste Formen der Wirkmächtigkeit dieser Bilder.
Zentral ist da die Videoarbeit von Mario Pfeifer, dessen Ausgangspunkt ein Handyvideo ist, das jenen Vorfall dokumentiert, wie ein Flüchtling aus dem Irak nach einem Streit mit einer Supermarktkassiererin in einem Ort in Sachsen von mehreren Männern an einen Baum gefesselt wurde. Eine intensive Aufarbeitung der Geschehnisse, die die Auswirkungen auf die öffentliche Meinung und letztlich auch auf die Justiz aufzeigt. Oder die Videoarbeit von Rabih Mroué, die Wirkung und Auswirkung von Amateuraufnahmen aus dem Syrienkrieg beleuchtet. In Summe dreieinhalb Stunden Bildmaterial filtern die Mechanismen dieser Bilderflut heraus.