Der plötzliche Tod am Höhepunkt seiner künstlerischen Schaffenskraft erschütterte Italien wie ein Erdbeben. Am 6. April 1520 starb der Renaissancekünstler Raffael mit nur 37 Jahren an akutem Fieber. Er wurde schon zu Lebzeiten als "Malergott" verehrt und hatte mit seinen himmlischen Madonnen Päpste, Könige und die gesamte Kunstwelt in Ekstase versetzt. Ganz Rom beweinte den "Meister der Harmonie".
Die Mega-Schau im römischen "Scuderie del Quirinale" anlässlich des 500. Todestages des Renaissance-Stars Raffaello Sanzio da Urbino musste wegen Corona-Maßnahmen kurz nach der Eröffnung wieder geschlossen werden. Eine Quarantäne-freundlichere Ehrung des italienischen Künstlers, der am 6. April 1520 verstorben ist, gibt es in den kommenden Tagen in Funk und Fernsehen.
Die "Sixtinische Madonna" ist eines seiner bekanntesten Werke. Berühmt sind davon aber vor allem die zwei Putten am unteren Teil des Gemäldes, die Eingang in Kitsch- und Werbeproduktionen gefunden haben. Ausgestellt ist das Bild in Dresden, dort beginnt auch Henrike Sandners Spurensuche des Malers in ihrem Film "Raffael. Ein sterblicher Gott.", wobei sie "Künstler und Werk fernab aller Klischees" zeigt, wie es in der Programmvorschau heißt. Zu sehen im Rahmen von "kulturMontag" am 6. April um 23.15 Uhr auf ORF 2.
Raffael zum Hören
Neben visuellen Würdigungen des Meisters gibt es auch Hörbeiträge rund um den 500. Todestag. "Der Maler Raffael - Superstar der Renaissance" ist ein 30-minütiger Beitrag vom Kulturradiosender SWR2 als Podcast zu hören. Und auch die Historik-Programmreihe "ZeitZeichen" des Radios WDR3 steht am 6. April im Zeichen des Malers, die Ausstrahlung erfolgt um 17.45 Uhr.
Virtuelle Ausstellungen
Das hätte sich der alte Raffael wohl nicht träumen lassen: Dass der Besuch seiner Werke virtuell möglich ist, ohne die heimische Couch zu verlassen. Aus Anlass des 500. Geburtstags des Renaissancemeisters am 6. April ist für die Buchungsplattform Musement nun aber der Aufhänger, ein virtuelles Museum ins Leben zu rufen. Über 100 Arbeiten des Malers sind nun kostenlos und charmant aufbereitet im Internet zu betrachten, die im Original in den Uffzien von Florenz, der Sempergalerie Dresden oder in der National Gallery of Art in Washington zu finden sind.
Auch die Staatlichen Museen zu Berlin haben einen Weg gefunden, den italienische Maler trotz Ausgangsbeschränkungen zu würdigen. Sie stellen den Katalog "Raffael in Berlin" auf ihrer Website kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Der Katalog enthält unter anderem Raffaels berühmte Madonnenbilder und zahlreiche Zeichnungen dieses Genies der italienischen Renaissance. Das Berliner Bode-Museum veröffentlicht außerdem ein Werk zur Geschichte der Raffael-Tapisserien, die bis zum Zweiten Weltkrieg in dem Museum ausgestellt waren und seitdem als verschollen gelten. Die Teppiche gehörten zu einem Bilderzyklus in der Sixtinischen Kapelle in Rom, der das Wirken der Apostel Petrus und Paulus zum Thema hatte.