Acht Personen haben sich für die wissenschaftliche Geschäftsführung des Kunsthistorischen Museums (KHM) beworben. Das gab eine Sprecherin von Kulturminister Alexander Schallenberg am Mittwoch auf APA-Anfrage bekannt. Nötig geworden war die Ausschreibung nach dem kurzfristigen Rückzieher des designierten KHM-Direktors Eike Schmidt Anfang Oktober. Die Bewerbungsfrist war am Sonntag ausgelaufen.
Von den nunmehrigen Bewerbern sind vier weiblich und vier männlich bzw. vier national und vier international. Die Hearings sollen in den kommenden Wochen stattfinden. Die hierfür berufene Kommission besteht aus der KHM-Kuratoriumsvorsitzenden Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Max Hollein (Direktor des Metropolitan Museum of Art in New York) und Jürgen Meindl, Leiter der Kunst- und Kultursektion im Bundeskanzleramt. Der Vertrag für die Stelle an der Spitze des Kunsthistorischen Museums läuft fünf Jahre. Mit einer Bestellung ist wohl erst unter der neuen Regierung zu rechnen.
Die Vorgeschichte
Nötig geworden war die Neuausschreibung, nachdem Eike Schmidt, der seinen Direktorenposten ursprünglich bereits mit 1. Jänner 2019 hätte antreten sollen, seinen Antritt dann aber auf 1. November verschoben hatte, Anfang Oktober bekannt gab, für die Position gar nicht zur Verfügung zu stehen. Stattdessen blieb er Direktor der Uffizien in Florenz, wo sein Vertrag kürzlich verlängert wurde.
KHM-Direktorin Sabine Haag erklärte sich daraufhin bereit, ihre interimistische Arbeit fortzusetzen. Zahlreiche Stimmen, darunter der Museumsbund, hatten Schallenberg dazu aufgerufen, Haag ohne neuerliche Ausschreibung zu bestellen, da sie damals hinter Eike Schmidt als Zweitgereihte aus dem Bewerbungsprozess hervorgegangen war. Der Minister schrieb die Stelle jedoch Mitte Oktober neu aus.