Nun ist es fix. Eike Schmidt bleibt Direktor der Uffizien in Florenz. Der deutsche Kulturmanager, der nur einen Monat vor seinem geplanten Amtsantritt für die Leitung des Kunsthistorischen Museums (KHM) in Wien abgesagt hat, erhielt ein zweites, vierjähriges Mandat als Direktor der Uffizien. Dies gab der italienische Kulturminister Dario Franceschini am Samstag in italienischen Medien bekannt.
Franceschini unterzeichnete das Dekret, mit dem neben Schmidt weiteren zwei Museumsdirektoren die Verträge verlängert werden. So bleibt der Franzose Sylvain Bellenger Direktor des Museums Capodimonte in Neapel. Die Italienerin Cristiana Collu führt weiterhin das Gnam-Museum in Rom. Vor einer Woche hatte der Kulturminister den Briten James Bradburne als Direktor der Mailänder Pinakothek Brera im Amt bestätigt. "Autonomie und hervorragende Direktoren: Das ist eine erfolgreiche Mischung für Italiens Museumssystem", kommentierte Franceschini, der Schmidt und seinen Kollegen gute Arbeit wünschte.
Erhöhung der Besucherzahlen
"Die Museumsautonomie hat in diesen Jahren zu einer Erhöhung der Besucherzahlen beigetragen. Sie war auch für die Modernisierung der italienischen Museen entscheidend", sagte Franceschini. Schmidt, der seit 2015 die Uffizien leitet, erklärte sich über die Vertragsverlängerung "begeistert": "Es ist toll, weiterhin für die Uffizien arbeiten zu können. Die vergangenen vier Jahre in Florenz waren unglaublich, voller Überraschungen und Ziele, die noch zu erreichen sind. Es gibt noch viel zu tun und ich kann mit außerordentlichen Mitarbeitern rechnen. Ich werde mein Bestes geben, damit die Uffizien zum schönsten Museum der Welt werden, obwohl sie es bereits sind", so Schmidt in italienischen Medien.
Eike Schmidt war 2017 zum neuen Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums als Nachfolger von Sabine Haag designiert worden. Gerüchte darüber, dass er lieber in Florenz bleiben wolle, hatten sich seither hartnäckig gehalten. Durch die Änderungen der politischen Verhältnisse in Italien - mit Dario Franceschini ist nun wieder jener Politiker Kulturminister, der vor einigen Jahren die Museumsreform durchgesetzt und damit Chefposten für ausländische Manager an den Museen ermöglicht hatte - sah Schmidt eine Verlängerung in Italien in Reichweite und sagte in Wien kurzfristig ab.