Bacon, einer der bedeutendsten und teuersten Künstler des 20. Jahrhunderts, war sehr belesen. Für den in Irland geborenen Maler war ein Leben ohne Literatur nicht vorstellbar. Bücher seien eine einzigartige Inspirationsquelle, ein Brunnen der Fantasie, erklärte er einst.
Wie in der bis zum 20. Jänner dauernden Ausstellung zu sehen ist, verstand sich Bacon nicht als Illustrator von Erzählungen und Versen. Er fing vielmehr die Stimmungen der Geschichten und Gedanken ein. In einem in der Werkschau gezeigten Video erklärte Bacon dazu: "Ich übertrage die Assoziationen, die ihre Literatur in mir hervorrufen." Und die zeigen deformierte menschliche Körper.
Die Werkschau "Bacon en toutes lettres" konzentriert sich auf sechs Autoren, darunter den deutschen Philosophen Nietzsche und dessen "Geburt der Tragödie" - ein Thema, das sich durch Bacons Bilder der Gewalt des Fleisches zieht. Er sei kein Horror- oder Schreckensmaler, sagt Bacon in einem der Interviews, die in der Werkschau zu sehen sind. Aber man verbringe sein Leben am Arm des Todes.