Die internationale Messe für zeitgenössische Kunst, heuer von 26. bis 29. September, übt sich unter der neuen künstlerischen Leiterin Johanna Chromik in der "Konzentration auf die Stärken" des Formats, erklärte sie bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Dazu zählt der starke Fokus auf Kunst aus dem osteuropäischen Raum - etwa ein Drittel der ausstellenden Galerien kommt aus CEE-Ländern - genauso wie die Einbindung der Wiener, insbesondere der jungen Wiener Szene. "Neugründungen von Galerien, eine belebte Off-Szene, die Sammler" hätten der Kunststadt Wien in letzter Zeit einen gewaltigen Boost verpasst, so Chromik. Gleichzeitig, betonte Kuratorin Fiona Liewehr, die die "Zone 1" mit junger Kunst zusammenstellt, sei bei der Verbreitung des internationalen Renommees noch Luft nach oben. Zehn Künstlerinnen und Künstler mit Österreich-Bezug werden in der Sektion ausgestellt, sechs der zugehörigen Galerien kommen dabei aus dem Ausland.

Einen weiteren kuratierten Messe-Schwerpunkt setzt Belvedere-Chefkurator Harald Krejci mit "Explorations", die sich Kunstströmungen zwischen dem Zweiten Weltkrieg und den 1980ern widmen. "Die zeitgenössische Kunst fällt nicht vom Himmel", freute sich Krejci über den "historischen Link". Erweitert wurden die vor allem aus den 1960er und 70er Jahren stammenden Arbeiten allerdings auch um neue Werke derselben Künstler. Attilia Fattori-Franchini kuratiert die Videosektion "Falling Awake", Tevz Logar den "Focus: NSK State in Time" über das konzeptuelle Kunstprojekt der "Neuen Slowenischen Kunst", das als territoriumsloser Staat heute virtuelle Heimat von mehr als 15.000 Bürgern weltweit ist - die Staatsbürgerschaft kann auch bei der Messe erworben werden.

In allen Programmen - von den Ausstellungen bis zu den Talks - ist der Fokus Osteuropa spürbar. "Wir sind der Ort, an dem die internationale Szene die Kunst des europäischen Ostens erleben kann", betonte auch viennacontemporary-Chairman Dmitry Aksenov. Mit diesem Profil habe man sich unter die wichtigsten zeitgenössischen Messen der Welt mischen können, Jahr für Jahr wolle man nun "noch relevanter, noch erfolgreicher" werden. Die räumliche Zukunft in der Marx-Halle ist laut dem scheidenden Managing Director Renger van den Heuvel zumindest bis 2027 vertraglich gesichert.

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