Notar Hellmut Czerny war, gemeinsam mit seiner Frau Eleonora, ein passionierter Sammler zeitgenössischer Kunst. Ob Aduatz, Brus, Kocherscheidt , Nitsch, Waldorf, Weibel oder Wurm, der unermüdliche Schätzesucher wurde stets fündig. Die Czernys horteten ihre Schätze aber nicht daheim, sie stellten sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Seit Anfang der 80er überließ der gebürtige Salzburger Tausende Werke und Objekte vor allem Abteilungen des Joanneums, dessen Kuratoriumsmitglied er bis zuletzt war. Jetzt ist der großzügige Mäzen und Experte 89-jährig verstorben.
"Eine öffentliche Sammlung gehört allen", sagt Hellmut Czerny im Interview mit der Kleinen Zeitung im Jahr 2010 über eine Motivation seiner Schenkungen. Ganz im Sinn seines Sammlerkollegen Carl Djerassi, des Miterfinders der Antibabypille, der Teile seiner Sammlung der Wiener Albertina übergab: "Ich glaube, jeder Privatsammler, der eine wirklich große Sammlung hat, hat nicht das Recht, sie für immer zu behalten." Eine schöne, aber keine alltägliche Auffassung.