Walter Gramatté behandelt in seinen Werken vielfach Themen wie Tod, Flucht und Schmerz sowie seine traumatischen Kriegserfahrungen und vertritt einen Stilpluralismus, der von Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Phantastischem Realismus der 1920er geprägt ist. Die Schenkung ans mumok beinhaltet großformatige Porträts, Landschaften, szenische Darstellungen und Entwürfe des mit 32 Jahren verstorbenen Künstlers. Thematisch liegt der Schwerpunkt auf Gramattés Beschäftigung mit literarischen Werken, allen voran mit Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck", das der Maler in seiner Radierungsserie "Wozzeck" bearbeitet.
mumok-Direktorin Karola Kraus zeigte sich erfreut: "Unsere Sammlung der Klassischen Moderne wurde durch diese hochkarätige Schenkung um eine wichtige Facette erweitert. Wir sehen uns nun in der Verantwortung, das beachtliche Oeuvre des so jung verstorbenen Künstlers weiter zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen." Der Zuwachs für das Museum bedeutet auch zunehmende Bekanntheit für den Künstler, der zu seinen Lebzeiten kein breites Publikum erreichte. Erst in den vergangenen Jahren bekam er vermehrt Aufmerksamkeit durch das Wirken der (vom zweiten Mann der Künstler-Witwe gegründeten) Eckhardt-Gramatté Foundation sowie durch eine Ausstellung im Ernst-Barlach-Haus in Hamburg.