"Ich glaube nicht, dass eine solche Karte in Österreich Museen vor Existenzprobleme stellen würde", so Muchitsch. Der ehemalige Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte Ende 2018 eine Bundesmuseen-Card eingeführt, die zu einem Preis von 59 Euro allerdings nur je einen Besuch in jedem Bundesmuseum ermöglicht. Kritiker sprachen damals für eine Maßnahme für Touristen.
Kritisch sieht Muchitsch auch den Vorstoß einiger Museen wie des Belvedere, Dependancen in den Bundesländern zu eröffnen: "Es war immer Position des Museumsbunds, dass die Bundessammlungen stärker in den Ländern präsent sein sollen", so der Museumsbund-Präsident. "Dass das jetzt automatisch heißen muss, dass eine Bundesinstitution gleich einen eigenen Standort im Land etabliert, will ich infrage stellen." Zuerst solle man schauen, welche bereits etablierten Regionalmuseen man habe und wie man diesen einen besseren Zugang zu den Bundessammlungen gewährleisten könne.
Von der künftigen Regierung erhofft sich Muchitsch einen gemeinsamen Kollektivvertrag für alle Museen der öffentlichen Hand; zuletzt hatten Vertreter der Bundesmuseen einen Kollektivvertrag gefordert. Im Hinblick auf die unsichere Zukunft des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö), wo man derzeit immer noch auf die Veröffentlichung des Berichts der Evaluierungskommission wartet, hofft er auf baldige Klarheit: "Ich fürchte mich vor einer österreichischen Lösung eines permanenten und prekären Provisoriums. Dabei ist es eine europaweit herzeigbare Institution, die man jetzt auch entsprechend finanziell dotieren muss."