Die indische Künstlerin SheelaGowda erhält den Maria-Lassnig-Preis 2019. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Maria Lassnig Stiftung zum zweiten Mal vergeben, heuer gemeinsam mit der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. 

Die 1957 im indischen Bhadravati geborene Gowda berühre "in ihrer Beschäftigung mit erschwerten Arbeitsbedingungen für Frauen in der indischen Gesellschaft Themenbereiche von Maria Lassnig", wird der Vorsitzende der MariaLassnig Stiftung, PeterPakesch, zitiert. In ihren Installationen und Skulpturen verwende sie Materialien, "die aufgrund ihrer Beschaffenheit, ihrer Farbe und ihres Geruchs eine narrative Atmosphäre erzeugen und zugleich metaphorische Kraft entfalten". Dabei gehe es ihr nicht zuletzt um Kritik an gesellschaftspolitischen Umständen.

Die Preisverleihung findet am 7. Juni in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München statt, wo zu jenem Zeitpunkt auch die Schau "Body Check. Martin Kippenberger - Maria Lassnig" zu sehen ist. Als Laudatorin wird Ute Meta Bauer, Gründungsdirektorin des Centre for Contemporary Art in Singapur, fungieren. Begleitet wird die Auszeichnung von einer Ausstellung Gowdas im Lenbachhaus, die im Frühjahr 2020 eröffnet werden soll. Erste Preisträgerin der biennalen Auszeichnung war 2017 die Britin CathyWilkes. Sie vertritt Großbritannien heuer auf der Kunstbiennale in Venedig.

Zum 100. Geburtstag der 2014 verstorbenen Lassnig stehen heuer etliche Ausstellungsprojekte an, die der Künstlerin gewidmet sind. Noch bis 19. Mai gibt es im Linzer Lentos eine Begegnung ihres Frühwerkes mit jenem von ArnulfRainer. Mitte März widmet sich auch die Staatsgalerie in Stuttgart der Künstlerin, bevor Anfang April die Retrospektive "Maria Lassnig - Ways of Being" im Stedelijk Museum in Amsterdam eröffnet. Diese wandert im Herbst nach Österreich und ist ab 6. September in der Wiener Albertina zu sehen.