Sein Strich war präzise, oft entlarvend. Die Werke von Gottfried Pils erkannte man sofort: Jahrzehntelang prägten seine Karikaturen die Kleine Zeitung. Seit 1952 war der in Wien geborene und an der Hochschule für angewandte Kunst ausgebildete Maler und Zeichner in Graz tätig - erst als Illustrator im Verlag Styria, später wurde er als Karikaturist für die Kleine Zeitung bekannt. In seinen Zeichnungen verstand er es Tagesaktualität mit Poesie und scharfem Witz zu verbinden, der nie beleidigend war.
Bis zu seiner Pensionierung 1989 war Pils für die Kleine Zeitung tätig, zugleich war er ein produktiver Künstler, der in Zeichnungen und Aquarellen zu tief persönlichem Ausdruck fand. In seinem künstlerischen Werk war Pils ein standhafter Individualist, der sich keinen gängigen Strömungen der Kunst unterwarf - Architektur, Menschen- und Tierstudien prägten ein Oeuvre, das er in zahlreichen Ausstellungen zeigte. Zuletzt waren seine seine Bilder und Zeichnungen 2014 anlässlich seines 90. Geburtstags in der Urania-Galerie zu sehen.
Sein Wissen, sein Humor und seine spitze Feder inspirierten viele. Nun ruht das Werkzeug eines Künstlers, den, wie er selbst sagte, vor allem das Wesen der Dinge interessierte.