Mit Lisl Ponger werde "eine herausragende zeitgenössische Fotokünstlerin Österreichs für ihr außergewöhnliches, interdisziplinäres Werk ausgezeichnet", so Sabine Breitwieser, Direktorin Museum der Moderne Salzburg, in einer Aussendung. Die Jury, bestehend aus Christa Breicha, Leo Kandl (Otto-Breicha-Preisträger 2015), Monika Faber (Institut Bonartes, Wien) und Christiane Kuhlmann (Museum der Moderne Salzburg), hob die Vielfalt der Themen und Techniken in Pongers Werk hervor. Sie setze sich mit unterschiedlichen Vorstellungen von Heimat auseinander und hinterfrage die Darstellung von ethnologischen Zusammenhängen in Museen und Ausstellungen: "Ihre Arbeit ist durch ihre Originalität und Bildästhetik einzigartig im Kanon österreichischer Kunst."

Ponger, Gründungsmitglied des Filmverleihs sixpackfilm und zweimalige documenta-Teilnehmerin, sieht heute die inszenierte Fotografie als ideales Medium für sich. Zuletzt betätigte sie sich mit ihrem als Kunstprojekt gegründeten "Museum für fremde und vertraute Kulturen" (MuKul) als Ausstellungsgestalterin: 2014 zeigte sie in der Secession die Ausstellungen "Lisl Ponger. Wild Places" und "Vanishing Middle Class", derzeit bereitet sie eine der Eröffnungsausstellungen des Weltmuseums Wien vor: "The Master Narrative".

Die seit 1983 alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung vom 21. April bis 8. Juli 2018 im Rupertinum verbunden.

Bisherige Preisträger des Otto-Breicha-Fotopreises sind u. a. Friedl Kubelka, Margherita Spiluttini, Ilse Haider, Matthias Herrmann und zuletzt Leo Kandl.