Im Fall des 2001 offenbar fälschlich an die Erben nach Nora Stiasny restituierten Klimt-Gemäldes "Apfelbaum II" berichtet der "Kurier" von einer namens der Erben abgegebenen Haftungserklärung des Anwalts Alfred Noll. Diese sichere zu, das Bild wieder zurückzugeben, sollte es "nicht mit dem seinerzeit im Eigentum von Frau Eleonore (Nora) Stiasny gestandenen Gemälde ident" sein.
Gegenüber der APA hatte Noll im Juli hingegen argumentiert, aus der offenbar falschen Rückgabe ergebe sich keinerlei rechtliche Konsequenz, da es sich bei der Restitution letztlich um eine Schenkung seitens der Republik gehandelt habe: "Ich sehe aber vor allen Dingen keine Rechtsgrundlage für irgendetwas. (...) Ich wüsste nicht, was daraus folgen soll - außer dass man sagt, man schaut sich das in Zukunft noch gründlicher an."
Rückgabebeirat
Laut "Kurier" soll die Finanzprokuratur derzeit abklären, ob und wie Regressansprüche international geltend gemacht werden können, da die Erben nach Stiasny in Schweden leben. Der Rückgabebeirat solle überdies die Frage untersuchen, ob die Erben nach Serena und August Lederer, denen "Apfelbaum II" offenbar tatsächlich gehörte, Ansprüche geltend machen können, da bei dem Bild ein Entzug in der NS-Zeit vorliege. "Was soll denn sonst hier vorgelegen haben? Aus den bisherigen Akten und auch Restitutionsentscheiden geht eindeutig hervor, dass die Familie Lederer zwischen 1938-1950 keine Kunstwerke freiwillig verkaufen wollte", wird einer der Erben im "Kurier" zitiert.