Entspannt sitzen Erwin Wurm und Brigitte Kowanz vor dem Österreichischen Pavillon und genießen die milde Sonne über den Giardini von Venedig.
Zu den Previews noch vor der österreichischen Pressekonferenz am Donnerstag ist alles wohl vorbereitet in der von Kommissärin Christa Steinle kuratierten Ausstellung. "Steigen Sie gerne hinauf", lädt Wurm ein, die Stufen hoch zu klettern durch den riesigen, auf den Kopf gestellten Truck aus den russischen GAZ-Group-Werkstätten von Siegfried Wolfs Konzern Russian Machines. "Still stehen und über das Mittelmeer schauen" weist der Künstler den staunenden Besucher in das Monument verkehrter Mobilität ein, das vor dem Österreich-Pavillon wie ein erhobener Zeigefinger aufragt.
"Und, das Meer gesehen?" hinterfragt Wurm verschmitzt die Imagination des Rundblicks. Im Pavillon zitiert er das Thema Mobilität in einem porös gewordenen Raum mit einem löchrigen Wohnwagen. Auf Objekten kann man stehen, liegen, knien und als One Minute Sculpture selbst Teil der Kunst von Erwin Wurm werden.
Brigitte Kowanz lässt mit ihren Lichtinstallationen mit Doppelspiegeln tief hinter die Meilensteine der Digitalisierung blicken, indem sie in geschwungenen Morsezeichen die Daten des Internet-Beginns im Cern (12. 3. 1989), die erste online-website (6. 8. 1991) sowie den Start von Google (15. 9. 1997) und des iPhone ( 9. 1. 2007) visualisiert.
Am Freitag wird der Österreich-Pavillon offiziell eröffnet, am Samstag öffnet die 57. Biennale ihr Tore für die Besucher.
Adolf Winkler