Francesca Habsburgs TBA21 geht in sein letztes Ausstellungsjahr im Wiener Augarten. Ob und wie man in Wien nach Auslaufen des Mietvertrages weiter mit Ausstellungen präsent sein wird, ist derzeit offen: "Ich glaube, der Augarten bräuchte einen Kulturraum, der gemeinschaftlich genutzt wird", so Habsburg. Zunächst müssten ohnehin Sanierungsfragen geklärt werden.

So sehr sie den Standort liebe und ihn als "Keimzelle" des "innovativen und experimentellen Ausstellungsmachens" betrachtet, für das TBA21 international wachsende Aufmerksamkeit erhält, sei man in der Foundation auch erleichtert gewesen über das Auslaufen des Mietvertrags. "Wir sind mit unseren internationalen Projekten sehr ausgelastet." Ausstellungen sind derzeit unter anderem in Lima, Venedig oder im Museum Beyeler in Arbeit.

Die Operationsbasis der Foundation verbleibt jedenfalls in Wien und der internationale Auftritt trage die Stadt mit "TBA 21 Vienna" stets im Namen. "Leider nutzt man uns seitens des offiziellen Österreich sehr wenig als kultureller Botschafter", beklagt Habsburg. Die Dauerleihgabe eines Teils der Sammlung nach Prag in einen Standort der Nationalgalerie ist für Habsburg "sehr aufregend". "Daran, dass ein großes, historisches, zentrales Gebäude zur Verfügung gestellt wird, wäre in Wien nicht zu denken - das nehme ich auch niemandem übel", betont sie.

Der Standort Augarten sei aber nicht nur wegen der Sanierungsbedürftigkeit, sondern auch wegen der Zentrumsferne nicht ideal. "Es ist ein aufstrebendes Viertel, das unbedingt einen kulturellen Ort braucht - aber das sollte einer sein, an dem sich mehrere beteiligen und sich gemeinsam verantwortlich fühlen. Dafür sind wir hier zu sehr eine TBA21-Blase." Eine Beteiligung an einem solchen gemeinschaftlichen Kulturraum könnte sie sich allerdings gut vorstellen.