"Es war eine Kerze, deren Wachs auf das Bild getropft ist und einen Fettfleck hinterlassen hat". So lautet der lapidare Befund von Experten des Norwegischen Nationalmuseums, die mit einer neuen Scanmethode ein Rätsel über einen merkwürdigen Fleck auf dem berühmtesten Werk des norwegischen Malers Edvard Munch gelöst haben: Der grau-weiße Spritzer auf dem Gemälde "Der Schrei" von 1893 ist demnach ein simpler Kerzenspritzer.
Lange hatten die Kunstexperten gerätselt, ob Munch (1863-1944) an der Stelle einfach Farbe verspritzt hatte oder ob vielleicht die Exkremente eines Vogels dort gelandet waren. "Wir gehen davon aus, dass eine Kerze vor dem Bild gestanden hat und das Wachs beim Ausblasen auf dem Bild gelandet ist", sagte die Forscherin Tine Froysaker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Der Schrei", von dem es vier Ausführungen gibt, ist eines der Hauptwerke des Expressionismus. Eine Version wurde 2012 für 119,9 Millionen US-Dollar versteigert.