Basel wird diese Woche wieder zum Nabel der internationalen Kunstwelt: Zum 47. Mal öffnet am Donnerstag die Art Basel ihre Tore. 286 Galerien präsentieren bis am Sonntag Werke von mehr als 4000 Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt. Museumsdirektoren, Sammler und andere Very Important Persons haben schon am Dienstag und Mittwoch die Möglichkeit für exklusive Rundgänge durch die Messehallen.

Einzelne Galerien erzielen schon an diesen Preview-Tagen Millionenumsätze. Wie viele Werke bei der 1970 erstmals durchgeführten Kunstmesse jeweils verkauft werden und wie hoch der Gesamtumsatz ist, weiß niemand. Nach Auskunft von Art Basel-Sprecherin Dorothee Dines erfahren die Organisatoren nur von einzelnen Verkäufen. 2015 wurden 98.000 Besucherinnen und Besucher gezählt. Der Kunstversicherer Axa Art schätzt den Wert aller bei der Art Basel präsentierten Werke auf 2,5 bis drei Milliarden Euro. Für die Galerien ist die Art Basel eine so wichtige Plattform, dass kaum ein Aussteller, der einmal dabei ist, seinen Platz wieder freigeben möchte.

Janda, Kargl und Krinzinger aus Österreich

So sind im Hauptsektor "Galleries" mit 220 Ausstellern 99,1 Prozent der letztjährigen Teilnehmern wieder im Messekatalog aufgeführt. Um einen Stand beworben haben sich über 800 Galerien. Die Auswahl der insgesamt 286 Galerien aus 33 Ländern erfolgte durch eine internationale Jury. Diesem sechsköpfigen Selection Committee gehört als einzige Vertreterin aus der Schweiz die Zürcher Galeristin Eva Presenhuber an. Für 17 Galerien ist die Art-Teilnahme eine Premiere. Aus der Schweiz sind 26 Galerien dabei, davon sechs aus Basel.

Noch eine Aufnahme der Art Basel in Hong Kong im März
Noch eine Aufnahme der Art Basel in Hong Kong im März © APA/Li Peng Xinhua

Aus Österreich kommen Martin Janda (mit u.a. Nilbar Güres, Werner Feiersinger und Maja Vukoje), Georg Kargl (zeigt u.a. Richard Artschwager, Clegg & Guttmann und Gerwald Rockenschaub), Krinzinger, nächst St. Stephan und Thaddaeus Ropac (mit u.a. Antony Gormley, Alex Katz und Erwin Wurm). Olafur Eliassons "Green light"-Projekt, das kürzlich in der Wiener TBA 21 seine Zelte aufschlug, wird am 18. und 19. Juni auf der Messe präsentiert.Abgedeckt wird bei der Art Basel das Spektrum von der klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst. Die Kunstmesse umfasst neben den Galleries sieben weitere Sektoren. "Unlimited" etwa beinhaltet 88 Werke, die den Rahmen traditioneller Messestände sprengen - so etwa große Skulpturen und Gemälde, aber auch Videoprojektionen, Installationen und Performances. Auf ihre Kosten kommen auch jene, die nicht 50 Franken für den Art-Eintritt zahlen mögen: Im Sektor "Parcours" werden während der ganzen Art-Woche 19 ortsspezifische Werke international bekannter sowie aufstrebender Künstler präsentiert - dies bei freiem Zugang. Bespielt werden diverse historische Orte in der Basler Altstadt rund um den Münsterplatz.

Bei der 1996 gegründeten und heute, Montag, eröffnenden Parallel-Messe Liste Basel sind aus Österreich Andreas Huber und Emanuel Layr mit dabei, das zehnjährige Jubiläum der Scope Basel feiern im Clarahuus, drei Häuserblocks von der Art Basel entfernt, u.a. Mario Mauroner Contemporary und die OSME Gallery aus Wien-Neubau mit.