Der Weg in die unendlichen Weiten ist kurz genug für das alternde Ehepaar Irene und Franklin. Von ihrem einsamen Haus geht es über die Wiese in einen Schuppen, über eine geheime Diele gelangen sie auf mystische Weise an einen fernen Ort am anderen Ende des Universums.
Die Abkürzung zwischen Raum und Zeit, sie ist das streng gehütete Geheimnis der beiden Senioren, die auf der letzten oder vorletzten Etappe ihres Lebens unterwegs sind. Als plötzlich ein geheimnisvoller Gast auftaucht, kommt noch einmal Schwung in das ungemein charismatische Spiel der von Sissy Spacek und J. K. Simmons dargestellten Figuren. Gerade als man meint, das Szenario von „Night Sky“ verstanden zu haben, stellt sich heraus, dass sich Tausende Kilometer entfernt ein weiterer interplanetarer Ausguck befindet: In Argentinien, verborgen in den Bergen, hütet ein Mutter-Tochter-Gespann sein Geheimnis.
Die achtteilige Miniserie „Night Sky“ ist die filmische Essenz eines Blickes in den makellosen Sternenhimmel: Eine sanfte Schwere durchzieht die Szenen, das Mystische der Grundkonstellation ist mehr Hintergrundrauschen des Alls denn Handlungstreiber. Die Atmosphäre, die entsteht, erinnert an „Tales from the Loop“, bloß ohne melancholischen Roboter.
„Night Sky“ erzählt mit genüsslicher Langsamkeit. Wer das mag, kann mit der Serie eine berührende Reise ins All buchen.