„In Italien gibt´s immer was zu erzählen, selbst in einem kleinen Ort wie Grado“, fasste Autor und Kleine Zeitung-Kolumnist Stefan Maiwald seine Buchpräsentation nach einer Dreiviertelstunde zusammen, bevor es zum Signieren ins Foyer ging.

Und zu erzählen hat er viel, der Deutsche aus Braunschweig, der „seit 20 Jahren mit einer italienischen Familie verheiratet ist“ und in Grado lebt. Auf du und du mit seinen Zuhörern - allesamt Grado-Fans - plauderte er über Pizza und Pasta, seinen Besuch beim legendären Barkeeper der Cipriani-Bar in Venedig oder seine kulinarische Forschungsreise, um kochen zu lernen wie ein Italiener.

„Geschichte des Scheiterns“

Wie schief das gehen kann, wenn man bei Hochsommertemperaturen getrockneten Stockfisch tagelang einweicht und auch der Zimtgeruch einer Duftkerze nicht gegen den Gestank ankommt, erzählt er in „Die Spaghetti-vongole-Tagebücher“. Sein Versuch „Baccalà mantecato“ (ein Stockfischaufstrich) zuzubereiten, „war eine Geschichte des Scheiterns“, gestand er schmunzelnd ein.

Mit privaten Fotos illustrierte der Schriftsteller seine Abenteuer an der oberen Adria, gab Tipps und ließ sein Publikum raten, wie hoch der jährliche Kaffeeverbrauch der Italiener ist (Antwort: mit 4,3 kg weniger als der österreichische mit 5,2 kg). Eigentlich wollte er ja „die italienische Sonne aus Grado mitbringen“, bedauerte Maiwald zu Beginn seines Rendezvous mit den Kleine Zeitung-Besuchern: „Das ist schon einmal nicht gelungen.“ Das traf aber nicht ganz zu: Die literarische Reise ans Meer ließ nämlich seine Fans den Regen draußen vergessen.