Bereits zum achten Mal ist Thomas Hampson Gast bei den Musikwochen in Millstatt. Diesmal mit einem Abschlusskonzert eines Meisterkurses, den der Starbariton für junge Gesangstalente mit Kärnten Bezug in Zusammenarbeit mit der Gustav Mahler Privat Universität (GMPU), vier sind dort Studenten, in der CMA im Stift Ossiach abgehalten hat. Und das Ergebnis desselben in der Stiftskirche, wo die sieben bei lauter Opernschmankerln ihr Können präsentieren konnten, war außergewöhnlich.

Allen voran ist ein Sänger zu nennen, dessen Namen man sich merken sollte: Der erst 23-jährige Italiener Giulio Putrino begeisterte mit schönem Timbre, Höhensicherheit und Kraft seines Tenors sowohl bei einer Arie aus Gounods „Roméo et Juliette“ wie auch gemeinsam mit Hampson beim populären Duett aus den „Perlenfischer“ (Bizet). Mit glasklarem, sauberem Sopran faszinierte Kristina Presker etwa mit der Arie der Pamina aus Mozarts „Zauberflöte“ und in diversen Ensembles. So etwa mit einem Terzett aus eben dieser Oper, bei dem Klemen Val Mihelčič, er sang auch mit seinem leichten, lyrischen Tenor eine Arie des Tamino, und Di Guan mit solidem Bass mitwirkte. Letzterer war auch mit der Arie des Fiesco aus Verdis „Simon Boccanegra“ zu hören.

Verschmelzung

Goulnara Norkina begeisterte u.a. mit der Bravourarie „Glitter and Be Gay“ aus „Candide“ von Bernstein mit extremen Höhen und Koloraturen und bei der Barcarole aus Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ gemeinsam mit Camille-Taos Arbouz, wo die Stimmen wunderbar verschmolzen. Letztere konnte auch mit einer Carmen-Arie (Bizet) ihren schönen, abgedunkelten Mezzo zur Schau stellen. Biran Özgür Sariyer gefiel auch spielend als Papageno mit etwas kleinem Bariton. Natürlich war Hampson immer wieder Gesangspartner und interpretierte zudem beide Arien des Posa aus Verdis „Don „Carlo“ sowie tänzelnd „Begin the Beguine“ von Cole Porter. Weich und kultiviert führte er den ganzen Abend seinen edlen Luxusbariton.

Zum Finale sangen noch alle gemeinsam das bekannte Trinklied „Brindisi“ aus Verdis „La Traviata“ .Am Klavier begleitete Zita Tschirk teils etwas zu dominant und mit kleineren Unsicherheiten, meist aber ideal. Und als Zugabe intonierten noch alle gemeinsam mit einem Teil das Carinthia Chores Millstatt das Volkslied „Millstatt, o Millstatt“. Stehende Ovationen!